Mittwoch, 29. Februar 2012
Extra seltsames Futter
Während der Fastenzeit esse ich seit Jahren nichts Süßes und kein Fleisch. Fisch schon. Ich bin dann einer dieser nervigen Pescetarier, wegen denen sich die echten Vegetarier immer anhören müssen: 'Aber Fisch isst du schon?' Das ist eine Angewohnheit, der ich schon seit Jahren die Treue halte, so also auch dieses Jahr, inkl. dem Intuitiven Essen.

Heute nach dem Sport habe ich deshalb so ungefähr das seltsamste Futter als Abendessen gehabt, das man sich so ungefähr denken kann.

Vegane Currywust! Aus Tofu-Grill-lingen aus dem Biomarkt. Schmeckte ausgesprochen anständig und glaubwürdig -- aber wie pervers ist das denn!!

Um zu sehen, was für ein perverses Zeug ich in dem Zwiespalt aus 'zur Zeit kein Fleisch' und 'Jieper nach dem Sport' als Abendessen hatte, highlightet ihr mit der Maus den weißen Bereich zwischen diesem Absatz und dem vorigen. Das nennt man Whitetext.

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Samstag, 25. Februar 2012
Noch einer
Jetzt bläst auch schon Disney zur Dicken-Hatz.

Aber 'das Internet' (hier in Form von Brian vom Blog Red No. 3, der gut mit Computergrafik umgehen kann) hat schon einen Weg gefunden, wie man das umdrehen kann.



Die ist doch richtig fröhlich und knuffig! Danke, liebe Firma Disney, dass ihr uns kostenlos ein neues Maskottchen designt habt!

Update: Anscheinend hat der Online-Shitstorm Disney gar nicht gefallen. Aber das professionelle Disney-Maskottchen behalten wir gerne. Danke.

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Freitag, 17. Februar 2012
Zwischenbericht
Muckibude macht immer mehr Spaß, es gibt seltsames aber superleckeres Futter, und ich habe mich neulich zum ersten Mal an sowas ähnlichem wie Yoga versucht, wobei ich festgestellt habe, dass ich eine totale Legacy-Verspannung in meinem oberen Gesäßbereich habe, wo ich seit Jahren Schonhaltung kultiviere, seit ich mit 13 in einer Klopperei das Steißbein angebrochen habe -- yep, ich war schon immer superheftig.

Jetzt arbeite ich also in der Muckibude auch dran, diese Muskeln zu bewegen und zu lockern, damit die yoga-artige Ertüchtigung (nennt sich wohl Workout-Yoga, oder Yoga-Workout, und kriege ich von der Krankenkasse bezahlt, wegen all dem Unheil im Herbst) in Zukunft auch Spaß macht.

Ansonsten verzichtet die Welt in der letzten Zeit massiv darauf, mich anzufeinden. Bei Pinterest fordere ich die Scheuklappenträgerinnen, die meine HAES-Pins auf ihre Pro-Abnehm-Boards weiterpinnen (weil es für so eine Normala nicht denkbar ist, dass man Themen wie Ernährung oder Sport anders als im Kontext von "OMG ich will abnehmen!!1!111!" erwähnen kann) immer höflich auf, doch bis zur Quelle durchzuklicken. Witzig, wie ich auf Pinterest so zu einer kleinen aber wachsenden HAES-Clique gravitiert bin. Eigentlich wollte ich da Bücherregale und Sofas sammeln.

Diese Woche habe ich beobachten können, wie ich auf 'externen' Stress reagiere, den mir das Leben ungefragt reinreicht. Ich hatte festgestellt, dass es der Stress ist, der mich von allen Faktoren gesundheitlich am ehesten beeinflusst. Natürlich überreicht einem das Leben manchmal einen Pflasterstein, und mit dem muss man dann irgendwas machen. Wer versucht, Stress von außen komplett zu ignorieren, läuft Gefahr, von einem Bus oder Porsche umgesemmelt zu werden, von dem er sich nicht hatte stressen lassen wollen. Aber meine konditionierte Reaktion war bislang, solche Pflastersteine ins Schleuderprogramm der Waschmaschine zu stecken, metaphorisch ausgedrückt. Beim dieswöchigen Pflasterstein (na gut, größerer Bachkiesel, eher) habe ich das beobachtet und erfolgreich die Maschine ausgemacht. Und dann den externen Stressfaktor vernünftig bearbeitet.

Gestern nachmittag schimpfte sich dann eine Kollegin wegen Arbeitsstress ausgiebig bei mir aus, und ich musste sehr an mich halten, nicht mit ungebetenen Ratschlägen um mich zu werfen. Auch wenn ich so deutlich sehen konnte, wie die Ärmste gerade auch einen Pflasterstein im Schleudergang hatte.

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Freitag, 3. Februar 2012
Bärendrücken


[[von hier]]

Ich glaube, das drucke ich wirklich mal auf ein T-Shirt.

Dann gibt es keine Fragen/falsche Annahmen in der Muckibude, dann ist alles klar, ohne dass ich mich im geringsten feindselig zeige. Vielleicht verwandle ich den toten Bären noch in einen schlafenden -- Kreuzchen als Augen ist bei Comics schließlich entweder 'tot' oder doch zumindest 'gerade massiv k.o. geschlagen. Dabei stehen die Viecher doch unter Naturschutz, und ich finde es immer noch peinlich, dass die blöden Bayern den ersten freien Bären seit 150 oder was Jahren prompt abschießen mussten. Nee, ich kille keine Bären, ich stemme sie nur...

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Donnerstag, 2. Februar 2012
Ich sagte doch...
... man sollte ein Auge auf sie behalten.

Hier ist mehr über Nancy Upton.

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Freitag, 27. Januar 2012
Sensationell: Headless Fatty grows a head!!


Im Rahmen der üblichen fehlgeleiteten Versuche, die böse Übergewichts-Epidemie zu bekämpfen, griffen Anti-Dicken-Lobbygruppen in und um Atlanta, Georgia (USA) zur ganz besonders großen Keule und erschufen eine Werbekampagne, die im Grunde genommen dazu aufforderten, dicke Kinder zu mobben bzw. dicken Kindern einredet, ihr Leben sei schrecklich und sie müssten unbedingt abnehmen, um nicht mehr gemobbt zu werden.

Ein Blog zu dem Widerspruch, den diese Kampagne in den Medien hervorgeufen hat, gibt es hier bei FatKidsUnited auf Wordpress. Sogar der hauptamtliche Dickenhasser (und Schwulenaktivist -- Solidarität zwischen verschiedenen marginalisierten und de-normalisierten Gesellschaftsgruppen ist nun mal nicht selbstversändlich!) Dan Savage findet inzwischen, es gehe zu weit, mit einer solchen Werbekampagne zum Mobben von Kindern aufzurufen.

Versteht mich nicht falsch: Kinder können kleine Biester sein, und sind von Natur aus erstmal auf ihren eigenen Vorteil bedacht. Teil der Erziehung, die wir Erwachsenen ihnen angedeihen lassen, ist ja, dass sie lernen, Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit zu respektieren, auf niemanden mit dem Finger zu zeigen, und andere so zu behandeln, wie sie selber behandelt werden wollen. Nur auf der Basis von Respekt und Leben-und-Leben-Lassen funktioniert die generelle Kooperation und Spezialisierung, auf der unsere Gesellschaft beruht. Die unselige Tendenz jeder uns bekannten Gesellschaft, sich in ihrem Wir-Gefühl zu stärken, indem Sündenböcke ausgegrenzt werden, ist doch nicht wirklich etwas, das wir fördern wollen.

Das kapiert sogar Dan Savage.

Als positive Gegen-Kampagne hat Marilyn Wann, Dickenaktivistin und Urgestein aus San Francisco, ihre Initiative I Stand Against Weight Bullying gestartet, bei der alle möglichen Fat-Acceptance-Aktivisten und -Blogger ihre Nase zeigen, mit einem Slogan, der zu einem glücklichen Leben jenseits von Dicken-Diskriminierung und dem Mobbing von Kindern inspirieren soll. Zum Beispiel zeigt dort auch die 'Adipositivity'-Fotografin Substantia Jones ihr Gesicht und ihre Kamera.

Deswegen zeige auch ich als ganz große Ausnahme mal meinen sonst programmatisch fehlenden Kopf, und (nicht nur) meine Nordic-Walking-Stöcker...

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Mittwoch, 25. Januar 2012
Wir sind die 95%


[[von hier]]

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Dienstag, 24. Januar 2012
Rollerderby -- bald auch hier!
Kaum wartet man ein paar Jahre, schon wird der berüchtigte Untergrund-Tendsport der wilden Weiber, berühmt für den Hang zur size diversity, auch bei uns eingeführt.


Ich kenne schon lange diese Fotografin online, Madelyne Boudreaux aus Salt Lake City, die das früher selber gespielt hat und jetzt manchmal als Ansagerin bei einem Spiel auftritt, und Teams porträtiert, so wie auf diesem Bild. Dass da richtig dicke Mädels richtig heftig holzen, war mir schon lange aufgefallen, und ich hatte das auch schon mal online mit ihr diskutiert. Sie sagte dazu:
It’s funny, because when I try to recruit people, small women say, “I’m scared I’ll get hurt; aren’t they all big and tough?” and big women say, “Don’t you have to be fit and small to be an athlete?” It’s like everyone thinks someone else would be better at derby. But as I tell people all the time, anyone who says you is too tall/short/skinny/fat for derby hasn’t played it seriously (or seen it played seriously).
Ich muss doch mal gehen und mir ein Spiel angucken.-

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Dienstag, 17. Januar 2012
Ermutigung


Heute ist mein Geburtstag. Das sage ich jetzt nicht, weil ich nach Glückwünschen und Aufmerksamkeit fischen würde, sondern, weil ich von meiner Schwester und meiner besten Freundin komplementäre Geschenke bekommen habe.

Sie sind dort im Bild zu sehen.

Ein generelles Buch über Nordic Walking, und ein Nordic-Walking-Führer für unsere Umgebung, von meiner besten Freundin. Ein Pedometer, von meiner Schwester.

Sie sind wohl beide der Meinung, ich soll tüchtig für den 5-km-Walk trainieren. Das hätte ich zwar auch so getan, aber das hilft natürlich alles sehr.

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Dienstag, 10. Januar 2012
Wer kann das denn noch ernst nehmen?
Zugegeben: Bild und Spiegel ist die Übergewichts-Panik immer wieder eine bierernste Schlagzeile wert. Aber ein kritische, leicht genervte Haltung zur ständigen Neuauflage der Übergewichts-Panik ('Ohgottohgottohgott!!') kommt inzwischen schon am Rand bzw. in der Avantgarde der Mainstream-Medien an.

Komplett mit Religionsvergleich. Auch wenn man da noch nicht weiß, mit welcher Sünde und Höllendrohung genau man das dauernde Geheul wegen Übergewicht und BMI denn vergleichen soll. Dabei ist es ganz einfach. Fat is the new sex als Kardinalsünde der Frauen und Objekt einer Autoagression, die jedes Potential zu echter Aggression nach innen lenken soll.

Und nein, ich glaube nicht an eine absichtliche Verschwörung. Ich glaube sowieso nicht an Verschwörungstheorien. Es scheint nur, dass eine Gesellschaft sich immer wieder Methoden sucht, um die Energie der individuellen Mitglieder zu binden, um kreative Veränderungen zu unterbinden. Und zur Zeit ist die Fett-Angst, der faschistoide Dicken-Hass (lest bloß nicht die Kommentare zu dem Artikel!) und die obsessive Beschäftigung mit der eigenen Gesundheit (die uns frei nach Woody Allen 'noch alle ganz krank macht') die beliebteste Methode der Energie-Ableitung.

Bis vor wenigen Jahrzehnten war das halt die (gern auch religiös motivierte und unterstützte) Kontrolle des Sexualtriebs.

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Montag, 2. Januar 2012
Ein gutes 2012!


Ein interessantes Photo, wie die ganze Serie, aber ehrlich?

Ich FRIERE bei dem bloßen Anblick und kann nur bewundern, dass jemand um der Kunst und der fat acceptance willen splitterfasernackt im Schnee posiert.

Brrrrrrr!

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Freitag, 30. Dezember 2011
Ich muss wahnsinnig geworden sein
Meine besten Freundin und ich haben beschlossen, hier im 5-km-Nordic-Walken anzutreten.

Da ich in der letzten Woche zweimal 5,5 km hingelegt habe, sollten 5 km wirklich machbar sein. Etwas schneller könnte ich noch werden.-

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Basics auf Deutsch
Die Argen Dicken Weiber aus Wien bloggen diesen Dezember als Gastbloggerinnen bei so einem Magazin, von dem ich nie gehört habe, listen aber alle Grundlagen sehr schön (und auf Deutsch!) auf.

Es lohnt sich, zu lesen, was sie da geschrieben haben.

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Dienstag, 27. Dezember 2011
HAES überall
Ich habe gestern meiner Mutter erklärt, was HAES ist, und fat acceptance, und was es eigentlich ist, was ich mache -- weil abnehmen ist es irgendwo nicht, aber wie vorher ist es auch nicht, und ich hatte den Eindruck, sie war verwirrt und reimte sich was zusammen, was nicht unbedingt die korrekte Antwort sein musste. Erm, genau genommen nicht nur ich.

Ich hatte einen wunderbaren Aufhänger: den Kalender mit den besten und humorvollsten Bildern das Adipositivity-Projekt, den ich zu Weihnachten bekommen hatte!

Sie hat es alles gut verstanden, weil sie von dem Punkt 'es ist in unseren Genen' sehr gut folgen konnte. Sie hütet die Truhe mit den uralten Familienfotos, und wir hatten eine Urgroßtante, die in den 20er und 30er Jahren Volksschullehrerin in Berlin war, die war grad genauso dick wie ich, und dann gibt es noch zahlreiche andere mehr oder minder dicke Verwandte. Von dem Punkt konnte ich sie gut zum Rest der ganzen Überlegungen abholen.

Danach gingen wir auf die nächste 5,5-Kilometer-Wanderung, die sogar noch weniger störte als die letzte. Allerdings war auch kein Puff dabei.

Jetzt als nächstes: Schwimmen im Jugendstilbad, und Shoppen beim Ulla-Popken-Outlet!

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Donnerstag, 22. Dezember 2011
Sport!
Ich habe heute einer Maschine den Stinkefinger gezeigt. Es war eine Wii, die jemand anders gehört, und bei der ich mir einen Avatar gemacht habe, um mal dieses Brett zum Draufsteigen auszuprobieren. Die hielt es doch tatsächlich für notwendig, mir die 'Fat fattie doom doom!'-Rede zu halten, bevor ich loslegen durfte! In was für einer Art Welt leben wir, wo wir es für richtig und angemessen halten, dass jede fremde Maschine uns erzählen darf, wir wären viel zu fett und das sei böse?

Ich will doch nur Sport machen! Dass jeder annimmt (sogar so eine dusslige Maschine!), ich wollte das zum Abnehmen tun, ist eher demotivierend. Kurze Durchsage an den Rest der Welt: Ich will nicht weniger fett sein, nur fitter. Danke!

Danach habe ich dann doch noch Sport gemacht, aber draußen in der richtigen Welt, mit Nordic-Walking-Stöckern. Fünfeinhalb Kilometer, die ich wirklich merke. Zwischen Puff und S-Bahn wusste ich auch nicht wirklich, wo ich war, während ich da lang ging, wo meine Begleiterin zurecht meinte, dass wir richtig seien. Die wusste aber, wie es vom Puff zur S-Bahn geht, und Spaß gemacht hat es auch, so im Nachhinein, auch als ich glücklicher war, sobald ich wieder wusste, wo ich bin.

Und keiner hat mir irgendeine Rede gehalten, die ganzen fünfeinhalb Kilometer nicht!

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