Montag, 7. Oktober 2013
Ich bin sauer, und das ist auch gut so
Ich bin zu aggressiv? Zu zornig? Ja, verdammte Hacke, warum denn nicht?!? Du bist nicht paranoid, wenn sie wirklich hinter dir her sind.

Oder, um es mit Ragen Chastain zu sagen:
Wenn man versucht, den Zorn von Leuten, die unterdrückt werden, zum Anzeichen umzudeuten, dass in ihrer Beziehung mit sich selber etwas nicht stimmt, dann ist das gefährlich entfähigend -- es unterstellt, dass wir uns nicht gegen eine schlechte Behandlung wehren dürfen, um so zu beweisen, dass wir damit zufrieden sind, wie wir halt sind. Mal ganz zu schweigen davon, dass wir sowieso niemandem etwas zu beweisen brauchen: diese Haltung ist einfach falsch, total daneben, und macht mich (wenig überraschend) total sauer.

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Freitag, 17. Mai 2013
Privilegien und Diagnosen
Die Front des 'Kriegs gegen die Adipositas' verläuft (unter anderem) zur Zeit direkt durch das Tumblr-Blog This Is Thin Privilege, das (von einigen Moderatoren aus der Fat Acceptance-Bewegung überwacht) Beiträge postet, wie einzelne Personen das Fehlen von thin privilege empfinden.

Das Blog wird massiv getrollt und wurde auch schon bei Tumblr selber als gefährlich angeschwärzt, weil es die Benachteiligung der Dicken als 'das ist es, was Dünnen nicht zustößt, nur weil sie dünn sind' formuliert, und da halt jede Menge privilegierte Dünne durchkommen, die sich entweder beleidigt fühlen, oder unbedingt wollen, dass man anerkennt, sie hätten es auch schwer, weil Bla Bla Bla -- dabei geht es darum gar nicht. Der Schlankheitswahn geht zwar auch um Dünne (wenn jeder Dicke abnehmen kann, kann jeder Dünne ja auch dick werden, also erweitert sich die potentielle Kundschaft der Abnehm-Branche schlagartig auf 100% der Bevölkerung, was mich immer nur an den apokalyptischen Reiter des Hungers aus Good Omens erinnert), aber TITP geht nur darum, wie sich Dicke gegenüber Dünnen benachteiligt finden, und wenn da irgendwelche Dünnen oder Abnehm-Apostel vorbeikommen und auch beachtet werden wollen, ist das Trollerei. Und davon gibt es da jede Menge.

Soviel zur Vorstellung der Site.

Mit geht es jetzt spezifisch um diesen Beitrag zum Thema Behandlung von Dicken im Gesundheitssystem. Dazu muss ich sagen, ich habe mich wie gesagt von meinen Ärzten in den letzten anderthalb oder so Jahren sehr gut behandelt gefühlt, keine der Gruselgeschichten, die ich online so gelesen habe, hat mich je selber betroffen. Ich wurde für das behandelt, was mit mir los war, und niemand versuchte, mir wegen 'das liegt alles am Fett' eine Behandlung zu verweigern. Niemand hat mir eine Magenverstümmlung vorgeschlagen oder so etwas, wie damals dem längst verschwundenen Blogger-Urgestein, deren Nierenbecken-Entzündung erst diagnostiziert wurden, als die brutalen Schmerzen in ihrem unteren Rücken nach Magenverstümmlung und dem (in der Regel erstmal folgenden) brutalstmöglichen Gewichtsverlust nicht verschwunden waren.

Nein, meine Behandlung war korrekt, und die Probleme verschwanden Zug um Zug -- jetzt habe ich gerade noch einen weiteren kleinen Schlenker hinter mir, der größer wurde als geplant, mit dem aber wohl nun die ursprüngliche Ursache meiner Probleme erschöpfend erschlagen worden ist.

Was mich nur immer anhaltend geärgert hat, war das Mitschleifen der Bemerkung 'Adipositas permagna' auf der Liste der Diagnose(n), von der ersten Einweisung durch den Notarzt im Herbst 2011 bis zum Arztbrief von meiner Krankenhaus-Entlassung heute vor zwei Wochen. Das ist keine gottverdammte Krankheit, es ist nur eine Beschreibung meines körperlichen Zustands, der an sich nicht behandlungbedürftig ist, verdammte Hacke nochmal!! Genausogut könnten sie 'leichte Iris-Heterochromie im rechten Auge' reinschreiben.

Dieser TITP-Beitrag jedoch hat mich endlich aufgeklärt: vor einigen Jahren wurde zumindest in England die Bemerkung 'Adipositas' bzw. 'Obesity' auf der Prioritätenliste der Co-Diagnosen ganz nach oben geschoben, das heißt, diejenigen, die medizinsiche Daten in Krankenhäuser für Abrechnungs- und Statistik-Zwecke erfassen, müssen immer zuerst das Übergewicht nennen, auch wenn der Patient noch Asthma, Herzinsuffizienz, grünen Star oder sonstwas chronisch hat. Auch wenn es nur ein einziges Eingabefeld für Ko-Morbidität gibt; wenn es mehrere gibt, kommt 'Obesity' ganz nach oben.

Daher also die plötzliche Übergewichts-Epidemie, deren Einsetzen zumindest in England genau mit dieser Handlungsanweisung im NHS zusammenfällt. Und ich bin mir sicher, hier ist es nicht anders. In der statistischen Auswertung werde ich als Fall aufschlagen, der Krankheit A und B gehabt hat, mit einer Korrelation zu Adipositas, aus der der populistische Statistik-Auswerter dann wieder eine Kausalität macht. Dabei hatte ich Krankheit A, die zum Teil auch von Krankheit B mitverursacht war, und bin nebenbei noch dick. Und habe nebenbei noch einen hellbraunen Sprenkel im rechten meiner sonst grüngrauen Augen...

Money Quote aus dem Posting, in ganzer Länge und auf Deutsch:

Deswegen gibt es also diesen plötzlichen "Anstieg" bei Krankheiten, die mit Adipositas in Verbindung gebracht werden. Es gibt keineswegs mehr Dicke, oder mehr Krankheiten, die vom Dicksein verursacht werden. Es ist nur so, dass die Leute, die die statistischen Daten erfassen, vom Prozedere gezwungen werden, Dicksein anstelle tatsächlicher Krankheiten priorisiert zu erfassen.

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Freitag, 25. Januar 2013
Shame Loss
Und wenn ich jetzt schon am Posten bis, rasch noch ein Link -- Shame Loss Ads auf dem Blog 'Nearsighted Owl' als Parodie/Umkehrung verschiedener nervtötender Jahresanfangs-Abnehme-Anzeigen.

Ein Beispiel:

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Samstag, 8. September 2012
Dick im Job?
Ragen Chastain, die ich schon erwähnt habe, hat neben 'Dances With Fat' auch einen Blog über Dicke im Arbeitsleben, Bigger Better Business. Es ist aber noch ganz neu, steht also noch nicht so viel drauf. Allerdings zerlegt sie schon mal so eine Studie, Dicke würden die Wirtschaft jährlich soundsoviel kosten, auf recht elegante Weise.

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Sonntag, 10. Juni 2012
Aktuelles aus der Fat-o-sphere
They say they want a war on obesity? Well, O.B.E.S.I.T.Y. is fighting back!
Brian von 'Red No. 3', hier. Nach meinen Troll-Begegnungen neulich kann ich ihm nur zustimmen: da hilft nur noch Humor. Ich habe auch schon eine Idee, wie ich mitmachen will...

Fortsetzung folgt!

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Montag, 4. Juni 2012
Warum trollen Trolle?


Nein, wirklich, wieso machen die das? Jedes Wochenende schlagen auf einem Pinterest-Post von mir, der ÜBER EINEN MONAT ALT ist (!!!) wieder einige Trollinen auf, die mir erzählen wollen, wie schrecklich ungesund es sei, dick zu sein.

Wieder und wieder.

Platsch, platsch, platsch.

Dabei sagt der Post im Grunde nur 'Hurrah Holley Mangold!'

Ich mache mir schon gar nicht mehr die Mühe, den Trollinen zu antworten. Sie bräuchten einfach nur den Links in meinen früheren Antworten zu folgen. Sie wollen auch gar nicht wirklich irgend etwas wissen, sie wollen nur gebetsmühlenartig absondern, was sie für 'ihre Meinung' halten und was eigentlich nur rituelles Nachplappern des absoluten Mainstream ist, ohne Kritikfähigkeit oder eigenes Denken.

Bei Artikeln in Mainstream-Medien, völlig egal, ob sie die Übergewichts-Panik schüren oder zur Abwechslung mal von Fat Acceptance oder HAES handeln, ist es schon eine Grundregel, sich vom Kommentariat fernzuhalten, weil sich da nur die Trolle tummeln, die auf jede Erwähnung der Tatsache, dass es dicke Leute gibt, unbedingt reflexartig erklären müssen, wie schlimm und eklig sie das finden, und dass Dicke sowieso die schlimmste Bedrohung der Gegenwart seien (also, ich übertreibe jetzt ein bisschen, aber nicht wirklich viel), weil, wenn sie jetzt nicht zum hunderttausendsten Mal wiederholen, was sowieso 98% der Menschheit für die unumstößliche Wahrheit halten, dann platzen sie jetzt spontan an lauter heruntergeschluckter Meinung.

Warum ist das denen so wichtig?

Was passiert denen, wenn sie das Ritual mal nicht einhalten?

Ich frage mich, warum manche Leute so viel von sich in dieses Thema investiert haben, dass sie einfach keine Ruhe geben können, wenn sie irgendeine/n wildfremde/n Dicke/n sehen, der oder die sich jetzt nicht in sichtbaren Ritualen des Selbsthasses ergeht, sondern einfach nur mit seinem oder ihrem Leben weitermacht.

Das muss nichtmal der absichtliche riesige Stinkefinger der Selbstakzeptanz sein, es langt schon, wenn du mal für einem Moment wie eine Elster von einem glänzenden Dings abgelenkt bist und vergisst, Bußfertigkeit in Sack und Asche zu demonstrieren. Da denken sie dann, sie wären verpflichtet, dir einen überzubraten, als hättest du die Frechheit, leuchtend blau in Asgard rumzurennen.

Wenn sie es nämlich nicht tun, dann passiert --- ja, was passiert dann? Invasion der Eisriesen?

Das ist, wo mich das Verständnis dieser Trolle komplett verlässt.

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Donnerstag, 31. Mai 2012
Oh! Noch ein Blog auf Deutsch!

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Sonntag, 29. April 2012
Fauler Sonntag
Also, immer sportlich fit und superaktiv ist auch öde. Deshalb bin ich heute nur 2 km gewalkt, und verdöse den Nachmittag vorm Rechner, indem ich Ragen Chastain und ihrer Truppe via YouTube beim Tanzen zugucke.



Das ist nicht das allerbeste von denen. Das wäre 'When You're Good To Mama', aber man kann nicht erwarten, dass jeder einen Unblocker laufen hat. Wer einen hat, sollte auf den Channel gehen und es sich angucken, es lohnt sich!

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Samstag, 25. Februar 2012
Noch einer
Jetzt bläst auch schon Disney zur Dicken-Hatz.

Aber 'das Internet' (hier in Form von Brian vom Blog Red No. 3, der gut mit Computergrafik umgehen kann) hat schon einen Weg gefunden, wie man das umdrehen kann.



Die ist doch richtig fröhlich und knuffig! Danke, liebe Firma Disney, dass ihr uns kostenlos ein neues Maskottchen designt habt!

Update: Anscheinend hat der Online-Shitstorm Disney gar nicht gefallen. Aber das professionelle Disney-Maskottchen behalten wir gerne. Danke.

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Freitag, 27. Januar 2012
Sensationell: Headless Fatty grows a head!!


Im Rahmen der üblichen fehlgeleiteten Versuche, die böse Übergewichts-Epidemie zu bekämpfen, griffen Anti-Dicken-Lobbygruppen in und um Atlanta, Georgia (USA) zur ganz besonders großen Keule und erschufen eine Werbekampagne, die im Grunde genommen dazu aufforderten, dicke Kinder zu mobben bzw. dicken Kindern einredet, ihr Leben sei schrecklich und sie müssten unbedingt abnehmen, um nicht mehr gemobbt zu werden.

Ein Blog zu dem Widerspruch, den diese Kampagne in den Medien hervorgeufen hat, gibt es hier bei FatKidsUnited auf Wordpress. Sogar der hauptamtliche Dickenhasser (und Schwulenaktivist -- Solidarität zwischen verschiedenen marginalisierten und de-normalisierten Gesellschaftsgruppen ist nun mal nicht selbstversändlich!) Dan Savage findet inzwischen, es gehe zu weit, mit einer solchen Werbekampagne zum Mobben von Kindern aufzurufen.

Versteht mich nicht falsch: Kinder können kleine Biester sein, und sind von Natur aus erstmal auf ihren eigenen Vorteil bedacht. Teil der Erziehung, die wir Erwachsenen ihnen angedeihen lassen, ist ja, dass sie lernen, Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit zu respektieren, auf niemanden mit dem Finger zu zeigen, und andere so zu behandeln, wie sie selber behandelt werden wollen. Nur auf der Basis von Respekt und Leben-und-Leben-Lassen funktioniert die generelle Kooperation und Spezialisierung, auf der unsere Gesellschaft beruht. Die unselige Tendenz jeder uns bekannten Gesellschaft, sich in ihrem Wir-Gefühl zu stärken, indem Sündenböcke ausgegrenzt werden, ist doch nicht wirklich etwas, das wir fördern wollen.

Das kapiert sogar Dan Savage.

Als positive Gegen-Kampagne hat Marilyn Wann, Dickenaktivistin und Urgestein aus San Francisco, ihre Initiative I Stand Against Weight Bullying gestartet, bei der alle möglichen Fat-Acceptance-Aktivisten und -Blogger ihre Nase zeigen, mit einem Slogan, der zu einem glücklichen Leben jenseits von Dicken-Diskriminierung und dem Mobbing von Kindern inspirieren soll. Zum Beispiel zeigt dort auch die 'Adipositivity'-Fotografin Substantia Jones ihr Gesicht und ihre Kamera.

Deswegen zeige auch ich als ganz große Ausnahme mal meinen sonst programmatisch fehlenden Kopf, und (nicht nur) meine Nordic-Walking-Stöcker...

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