Sensationell: Headless Fatty grows a head!!


Im Rahmen der üblichen fehlgeleiteten Versuche, die böse Übergewichts-Epidemie zu bekämpfen, griffen Anti-Dicken-Lobbygruppen in und um Atlanta, Georgia (USA) zur ganz besonders großen Keule und erschufen eine Werbekampagne, die im Grunde genommen dazu aufforderten, dicke Kinder zu mobben bzw. dicken Kindern einredet, ihr Leben sei schrecklich und sie müssten unbedingt abnehmen, um nicht mehr gemobbt zu werden.

Ein Blog zu dem Widerspruch, den diese Kampagne in den Medien hervorgeufen hat, gibt es hier bei FatKidsUnited auf Wordpress. Sogar der hauptamtliche Dickenhasser (und Schwulenaktivist -- Solidarität zwischen verschiedenen marginalisierten und de-normalisierten Gesellschaftsgruppen ist nun mal nicht selbstversändlich!) Dan Savage findet inzwischen, es gehe zu weit, mit einer solchen Werbekampagne zum Mobben von Kindern aufzurufen.

Versteht mich nicht falsch: Kinder können kleine Biester sein, und sind von Natur aus erstmal auf ihren eigenen Vorteil bedacht. Teil der Erziehung, die wir Erwachsenen ihnen angedeihen lassen, ist ja, dass sie lernen, Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit zu respektieren, auf niemanden mit dem Finger zu zeigen, und andere so zu behandeln, wie sie selber behandelt werden wollen. Nur auf der Basis von Respekt und Leben-und-Leben-Lassen funktioniert die generelle Kooperation und Spezialisierung, auf der unsere Gesellschaft beruht. Die unselige Tendenz jeder uns bekannten Gesellschaft, sich in ihrem Wir-Gefühl zu stärken, indem Sündenböcke ausgegrenzt werden, ist doch nicht wirklich etwas, das wir fördern wollen.

Das kapiert sogar Dan Savage.

Als positive Gegen-Kampagne hat Marilyn Wann, Dickenaktivistin und Urgestein aus San Francisco, ihre Initiative I Stand Against Weight Bullying gestartet, bei der alle möglichen Fat-Acceptance-Aktivisten und -Blogger ihre Nase zeigen, mit einem Slogan, der zu einem glücklichen Leben jenseits von Dicken-Diskriminierung und dem Mobbing von Kindern inspirieren soll. Zum Beispiel zeigt dort auch die 'Adipositivity'-Fotografin Substantia Jones ihr Gesicht und ihre Kamera.

Deswegen zeige auch ich als ganz große Ausnahme mal meinen sonst programmatisch fehlenden Kopf, und (nicht nur) meine Nordic-Walking-Stöcker...

Kommentieren



sphingula04, Samstag, 28. Januar 2012, 16:56
Mag ich. :-)

xarminta, Samstag, 28. Januar 2012, 17:50
;=)

Gibt immer noch keinen 'like' button, höchstens drüben bei Google+

Aber danke!

Jetzt darf ich mich aber damit herumschlagen, dass genug Schlaf möglicherweise genauso wichtig für mein Wohlbefinden bei jedem Gewicht ist wie gutes Essen ohne Zeugs, das ich nicht vertrage, täglich etwas Bewegung, die Spaß macht, und keinen Stress, sei es externer Art, oder interner Pessimismus von der Sorte 'Feindseligkeit'. Das ist ein Thema, das jetzt als nächstes auf meinem Radar aufgeblinkt ist. Wenn ich das da so hingeschrieben sehe, dann erscheint es fast banal. Vielleicht funktioniert die Formel von 'unter der Woche knapp 6 Stunden, am Wochenende zurechtschlafen' auch nicht mehr...

sid, Samstag, 28. Januar 2012, 18:00
Fesch!

xarminta, Samstag, 28. Januar 2012, 19:51
Danke!