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Freitag, 3. Februar 2012
Bärendrücken
[[von hier]]
Ich glaube, das drucke ich wirklich mal auf ein T-Shirt.
Dann gibt es keine Fragen/falsche Annahmen in der Muckibude, dann ist alles klar, ohne dass ich mich im geringsten feindselig zeige. Vielleicht verwandle ich den toten Bären noch in einen schlafenden -- Kreuzchen als Augen ist bei Comics schließlich entweder 'tot' oder doch zumindest 'gerade massiv k.o. geschlagen. Dabei stehen die Viecher doch unter Naturschutz, und ich finde es immer noch peinlich, dass die blöden Bayern den ersten freien Bären seit 150 oder was Jahren prompt abschießen mussten. Nee, ich kille keine Bären, ich stemme sie nur...
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Dienstag, 24. Januar 2012
Rollerderby -- bald auch hier!
Kaum wartet man ein paar Jahre, schon wird der berüchtigte Untergrund-Tendsport der wilden Weiber, berühmt für den Hang zur size diversity, auch bei uns eingeführt.
Ich kenne schon lange diese Fotografin online, Madelyne Boudreaux aus Salt Lake City, die das früher selber gespielt hat und jetzt manchmal als Ansagerin bei einem Spiel auftritt, und Teams porträtiert, so wie auf diesem Bild. Dass da richtig dicke Mädels richtig heftig holzen, war mir schon lange aufgefallen, und ich hatte das auch schon mal online mit ihr diskutiert. Sie sagte dazu:
Ich kenne schon lange diese Fotografin online, Madelyne Boudreaux aus Salt Lake City, die das früher selber gespielt hat und jetzt manchmal als Ansagerin bei einem Spiel auftritt, und Teams porträtiert, so wie auf diesem Bild. Dass da richtig dicke Mädels richtig heftig holzen, war mir schon lange aufgefallen, und ich hatte das auch schon mal online mit ihr diskutiert. Sie sagte dazu:
It’s funny, because when I try to recruit people, small women say, “I’m scared I’ll get hurt; aren’t they all big and tough?” and big women say, “Don’t you have to be fit and small to be an athlete?” It’s like everyone thinks someone else would be better at derby. But as I tell people all the time, anyone who says you is too tall/short/skinny/fat for derby hasn’t played it seriously (or seen it played seriously).Ich muss doch mal gehen und mir ein Spiel angucken.-
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Dienstag, 17. Januar 2012
Ermutigung
Heute ist mein Geburtstag. Das sage ich jetzt nicht, weil ich nach Glückwünschen und Aufmerksamkeit fischen würde, sondern, weil ich von meiner Schwester und meiner besten Freundin komplementäre Geschenke bekommen habe.
Sie sind dort im Bild zu sehen.
Ein generelles Buch über Nordic Walking, und ein Nordic-Walking-Führer für unsere Umgebung, von meiner besten Freundin. Ein Pedometer, von meiner Schwester.
Sie sind wohl beide der Meinung, ich soll tüchtig für den 5-km-Walk trainieren. Das hätte ich zwar auch so getan, aber das hilft natürlich alles sehr.
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Freitag, 30. Dezember 2011
Ich muss wahnsinnig geworden sein
Meine besten Freundin und ich haben beschlossen, hier im 5-km-Nordic-Walken anzutreten.
Da ich in der letzten Woche zweimal 5,5 km hingelegt habe, sollten 5 km wirklich machbar sein. Etwas schneller könnte ich noch werden.-
Da ich in der letzten Woche zweimal 5,5 km hingelegt habe, sollten 5 km wirklich machbar sein. Etwas schneller könnte ich noch werden.-
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Donnerstag, 22. Dezember 2011
Sport!
Ich habe heute einer Maschine den Stinkefinger gezeigt. Es war eine Wii, die jemand anders gehört, und bei der ich mir einen Avatar gemacht habe, um mal dieses Brett zum Draufsteigen auszuprobieren. Die hielt es doch tatsächlich für notwendig, mir die 'Fat fattie doom doom!'-Rede zu halten, bevor ich loslegen durfte! In was für einer Art Welt leben wir, wo wir es für richtig und angemessen halten, dass jede fremde Maschine uns erzählen darf, wir wären viel zu fett und das sei böse?
Ich will doch nur Sport machen! Dass jeder annimmt (sogar so eine dusslige Maschine!), ich wollte das zum Abnehmen tun, ist eher demotivierend. Kurze Durchsage an den Rest der Welt: Ich will nicht weniger fett sein, nur fitter. Danke!
Danach habe ich dann doch noch Sport gemacht, aber draußen in der richtigen Welt, mit Nordic-Walking-Stöckern. Fünfeinhalb Kilometer, die ich wirklich merke. Zwischen Puff und S-Bahn wusste ich auch nicht wirklich, wo ich war, während ich da lang ging, wo meine Begleiterin zurecht meinte, dass wir richtig seien. Die wusste aber, wie es vom Puff zur S-Bahn geht, und Spaß gemacht hat es auch, so im Nachhinein, auch als ich glücklicher war, sobald ich wieder wusste, wo ich bin.
Und keiner hat mir irgendeine Rede gehalten, die ganzen fünfeinhalb Kilometer nicht!
Ich will doch nur Sport machen! Dass jeder annimmt (sogar so eine dusslige Maschine!), ich wollte das zum Abnehmen tun, ist eher demotivierend. Kurze Durchsage an den Rest der Welt: Ich will nicht weniger fett sein, nur fitter. Danke!
Danach habe ich dann doch noch Sport gemacht, aber draußen in der richtigen Welt, mit Nordic-Walking-Stöckern. Fünfeinhalb Kilometer, die ich wirklich merke. Zwischen Puff und S-Bahn wusste ich auch nicht wirklich, wo ich war, während ich da lang ging, wo meine Begleiterin zurecht meinte, dass wir richtig seien. Die wusste aber, wie es vom Puff zur S-Bahn geht, und Spaß gemacht hat es auch, so im Nachhinein, auch als ich glücklicher war, sobald ich wieder wusste, wo ich bin.
Und keiner hat mir irgendeine Rede gehalten, die ganzen fünfeinhalb Kilometer nicht!
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Samstag, 3. Dezember 2011
Mal wieder off-topisch!
Oder sollte ich vielleicht erklären, dass Gleichberechtigung im Sport auch ein offizielles Thema für diesen Blog ist?
Auf jeden Fall nehmen jetzt sogar die Medien Notiz davon, dass Frauen auch Skispringen können, was vorher nicht stattfand.
Es ist immerhin 2011; kaum zu glauben, dass irgendwelche Kerle immer noch debattieren, ob Frauen etwas können oder nicht. Immerhin entfernen wir uns auf diese Weise immer weiter vom Mittelalter - mit der mittleren Geschwindigkeit einer langsamen Wanderdüne!
Auf jeden Fall nehmen jetzt sogar die Medien Notiz davon, dass Frauen auch Skispringen können, was vorher nicht stattfand.
Es ist immerhin 2011; kaum zu glauben, dass irgendwelche Kerle immer noch debattieren, ob Frauen etwas können oder nicht. Immerhin entfernen wir uns auf diese Weise immer weiter vom Mittelalter - mit der mittleren Geschwindigkeit einer langsamen Wanderdüne!
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Donnerstag, 7. Juli 2011
Wir waren da und habens gesehen!
Immer noch off topic! Das ist jetzt aber das letzte Mal. Wirklich.
Um unsere Unterstützung für den Frauensport zu zeigen, fuhren meine beste Freundin und ich nach Augsburg und schauten das Fußballspiel Japan - England im Stadion an.
Erste Halbzeit, Angriff der Japanerinnen auf englische Tor. Tor geschossen haben sie keines. Auf unserer Seite war das Stadion voll, gegenüber war es meistenteils leer. Dort waren auch die Glaskästen für die VIPs, aber es waren wohl keine da. Wir saßen fast unterm Dach, obwohl wir für viel weiter unten bestellt hatten. Das mit dem Ticket-System ist noch verbesserungswürdig.
Während der Halbzeit kamen diese Kerle und pokten mit kleinen Harken am Rasen im Strafraum herum. Meine Freundin sagte, sie würden den Rasen pflegen, damit da kein bleibender Schaden entsteht.
In der zweiten Halbzeit schien uns die Sonne direkt ins Gesicht. Man sieht einen Angriff der Japanerinnen auf das englische Tor. Tor geschossen haben sie keines. So ging es die ganze Zeit. Die Japanerinnen waren eindeutig die bessere Mannschaft, aber Tor geschossen haben sie keins. Wir wurden richtig frustriert. Meine Freundin, die als alter und eingefleischter Borussia-Dortmund-Fan wesentlich mehr von Fußball versteht als ich, sagt, die Engländerinnen hätten nur die zwei Chancen gehabt, und beide genutzt. Sie sagte auch, die beste Spielerin sie die japanische Nummer 10 gewesen, nur so vom zugucken. Daheim sagt mir dann Wikipedia, sie gelte als die beste Fußballspielerin Japans.
Stadion im Abendlicht, mit abfließenden Menschenmassen. Es sollen gut 20.000 Zuschauer gewesen sein. Diejenigen, die mit den Öffentlichen kamen, haben die Augsburger Straßenbahnen extrem effektiv abtransportiert.
Und als nächstes geht es hier dann hoffentlich wieder on-toppisch weiter.
Um unsere Unterstützung für den Frauensport zu zeigen, fuhren meine beste Freundin und ich nach Augsburg und schauten das Fußballspiel Japan - England im Stadion an.
Erste Halbzeit, Angriff der Japanerinnen auf englische Tor. Tor geschossen haben sie keines. Auf unserer Seite war das Stadion voll, gegenüber war es meistenteils leer. Dort waren auch die Glaskästen für die VIPs, aber es waren wohl keine da. Wir saßen fast unterm Dach, obwohl wir für viel weiter unten bestellt hatten. Das mit dem Ticket-System ist noch verbesserungswürdig.
Während der Halbzeit kamen diese Kerle und pokten mit kleinen Harken am Rasen im Strafraum herum. Meine Freundin sagte, sie würden den Rasen pflegen, damit da kein bleibender Schaden entsteht.
In der zweiten Halbzeit schien uns die Sonne direkt ins Gesicht. Man sieht einen Angriff der Japanerinnen auf das englische Tor. Tor geschossen haben sie keines. So ging es die ganze Zeit. Die Japanerinnen waren eindeutig die bessere Mannschaft, aber Tor geschossen haben sie keins. Wir wurden richtig frustriert. Meine Freundin, die als alter und eingefleischter Borussia-Dortmund-Fan wesentlich mehr von Fußball versteht als ich, sagt, die Engländerinnen hätten nur die zwei Chancen gehabt, und beide genutzt. Sie sagte auch, die beste Spielerin sie die japanische Nummer 10 gewesen, nur so vom zugucken. Daheim sagt mir dann Wikipedia, sie gelte als die beste Fußballspielerin Japans.
Stadion im Abendlicht, mit abfließenden Menschenmassen. Es sollen gut 20.000 Zuschauer gewesen sein. Diejenigen, die mit den Öffentlichen kamen, haben die Augsburger Straßenbahnen extrem effektiv abtransportiert.
Und als nächstes geht es hier dann hoffentlich wieder on-toppisch weiter.
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Montag, 4. Juli 2011
Projektionen der Weiblichkeit
Immer noch offtopisch!
Auch bei Telepolis bemüht sich einer, über die Frauen-Fußball-WM nach Kräften die Nase zu rümpfen. Sein schönstes Argument: "Die Männer versuchen sich ja auch nicht bei den klassischen Mädchen-Sportarten!"
Aus völlig anderen Gründen, weit jenseits von dem, worum es sich in diesem Blog dreht, hat mich neulich jemand zu einem verständlichen wissenschaftlichen Aufsatz eines Finnen über Übertretungen in der Geschlechtsrollenidentität im altskandinavischen Kulturraum gelinkt. "Schwule Wikinger" beschreibt es wirklich nicht; der Finne faßt vielmehr kurz, verständlich und auf Englisch zusammen, was andere ausführlich und in unverständlichen skandinavischen Sprachen aus Quellen erforscht haben, und es geht auch mehr um traditionelle Projektionen von Männlichkeit und Abwesenheit derselben. Die money quote in dem gesamten Text ist Folgendes:
Wir halten fest: nur eine positiv definierte Geschlechtsrollenidentität, die allen Männern per Default und einigen wenigen Frauen per Leistung oder Stellung (zumindest temporär) offen steht, und alles andere, was durch Abwesenheit der mit dieser Rolle verbundenen Leistung stufenweise definiert wird. Zur Durchsetzung dieses positiven Männlichkeitsstatus gehört auch immer ein gewisses Maß an Gewalt, oder zumindest die Fähigkeit, Gewalt glaubwürdig androhen zu können. Diese Rolle und die mit ihr verbundenen Privilegien kann man jederzeit a) durch passive sexuelle Penetration und b) durch irgendeine andere "unmännliche" Tätigkeit unwiderruflich einbüßen.
Und mit dieser "Brille" lesen wir jetzt bitte den Text bei Telepolis nochmal. Warum erfordert es wohl so viel mehr Mut und Engagement, als Mann ein "weiblich" besetztes Tätigkeitsfeld (zurück) zu erobern (Friseur und Grundschullehrer waren früher mal ganz normale Männerberufe), als als Frau in eine Männerdomäne vorzustoßen? Noch Fragen?
Ich weiß, ich weiß, wir sind keine Wikinger (mehr), aber (auch) mit Umweg über den dominierenden englisch-amerikanischen Kulturkreis steckt immer noch viel Angelsächsisches und (über Nordengland, Schottland und Irland) Skandinavisches im globalisierten Selbstbild des Menschen. Fußballerinnen haben es in der Kontinuität noch gut; da rümpfen nur die Machos vom "Blutgretchen" und dieser komische Kerl bei Telepolis ein wenig ihre Nasen. Ansonsten fallen sie noch mehr unter 'Schildjungfrauen'. (Für mehr populärkulturell Gebildete: Eowyn!) Als männlicher Synchronschwimmer hast du jedoch sofort total verloren. Da bist du ja sowas von ergi...
Auch bei Telepolis bemüht sich einer, über die Frauen-Fußball-WM nach Kräften die Nase zu rümpfen. Sein schönstes Argument: "Die Männer versuchen sich ja auch nicht bei den klassischen Mädchen-Sportarten!"
Aus völlig anderen Gründen, weit jenseits von dem, worum es sich in diesem Blog dreht, hat mich neulich jemand zu einem verständlichen wissenschaftlichen Aufsatz eines Finnen über Übertretungen in der Geschlechtsrollenidentität im altskandinavischen Kulturraum gelinkt. "Schwule Wikinger" beschreibt es wirklich nicht; der Finne faßt vielmehr kurz, verständlich und auf Englisch zusammen, was andere ausführlich und in unverständlichen skandinavischen Sprachen aus Quellen erforscht haben, und es geht auch mehr um traditionelle Projektionen von Männlichkeit und Abwesenheit derselben. Die money quote in dem gesamten Text ist Folgendes:
The historian Carol J. Clover (1993) has suggested that the Old Scandinavian gender system can actually be characterised as a one gender model. The only gender was the normative masculinity, which was constituted by the performances of an individual and could be lost very easily. There were two levels of gender continuity: the biological males and some females who fulfilled the vigorous demands of masculinity, at least temporarily, and the rest who did not: most females, children and the old, disabled, low-status or effeminate males.
Wir halten fest: nur eine positiv definierte Geschlechtsrollenidentität, die allen Männern per Default und einigen wenigen Frauen per Leistung oder Stellung (zumindest temporär) offen steht, und alles andere, was durch Abwesenheit der mit dieser Rolle verbundenen Leistung stufenweise definiert wird. Zur Durchsetzung dieses positiven Männlichkeitsstatus gehört auch immer ein gewisses Maß an Gewalt, oder zumindest die Fähigkeit, Gewalt glaubwürdig androhen zu können. Diese Rolle und die mit ihr verbundenen Privilegien kann man jederzeit a) durch passive sexuelle Penetration und b) durch irgendeine andere "unmännliche" Tätigkeit unwiderruflich einbüßen.
Und mit dieser "Brille" lesen wir jetzt bitte den Text bei Telepolis nochmal. Warum erfordert es wohl so viel mehr Mut und Engagement, als Mann ein "weiblich" besetztes Tätigkeitsfeld (zurück) zu erobern (Friseur und Grundschullehrer waren früher mal ganz normale Männerberufe), als als Frau in eine Männerdomäne vorzustoßen? Noch Fragen?
Ich weiß, ich weiß, wir sind keine Wikinger (mehr), aber (auch) mit Umweg über den dominierenden englisch-amerikanischen Kulturkreis steckt immer noch viel Angelsächsisches und (über Nordengland, Schottland und Irland) Skandinavisches im globalisierten Selbstbild des Menschen. Fußballerinnen haben es in der Kontinuität noch gut; da rümpfen nur die Machos vom "Blutgretchen" und dieser komische Kerl bei Telepolis ein wenig ihre Nasen. Ansonsten fallen sie noch mehr unter 'Schildjungfrauen'. (Für mehr populärkulturell Gebildete: Eowyn!) Als männlicher Synchronschwimmer hast du jedoch sofort total verloren. Da bist du ja sowas von ergi...
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Samstag, 2. Juli 2011
Nichttreten ist weiblich??
Immer noch Off Topic!
"Das Treten ist wohl spezifisch männlich, ob darum Getretenwerden weiblich ist, lasse ich dahingestellt. Jedenfalls ist das Nichttreten weiblich." Frederik Jacobus Johannes Buytendijk, zitiert bei Spiegel-Online
Das hat der Holländer mit dem übel langen Namen da zwar schon vor ein paar Jahrzehnten gesagt, aber meine direkte Reaktion ist immer noch: "Ich trete euch gleich mal wo hin, dass ihr mal seht, wie weiblich das Treten ist." Ich habe da vielleicht weniger Berührungsängste (im wahrsten Sinn des Wortes) als konventionell sozialisierte Frauen. Ich habe mich in der Schule bis etwa zur achten oder neunten Klasse immer freudig geprügelt, zum Entsetzen meiner Mutter. Und als sich ein Mal in einer vollgepressten U-Bahn ein Kerl grinsend an mir gerieben hat, habe ich ihm vor allen Leuten mit richtig viel Schwung die Faust ins Gesicht gesetzt. Die Passagiere waren geschockt, bis auf die in unserer unmittelbaren Umgebung, die gesehen hatten, was da passierte, und sich nicht getraut hatten, einzugreifen. Die waren erleichtert, weil sie nicht mehr mussten. Getreten habe ich den nicht, aber die U-Bahn war einfach zu voll, um auszuholen.
Aber ich kann treten. Ich weiß es.
Ansonsten bin ich auch durchaus bereit, mich mit Machos und Trollen auf dem Naserümpfblog zu kloppen und vielleicht auch mal verbal zu treten. Die haben wenigstens gemerkt, dass andere Leute auch eine andere Meinung haben. Das ist ja nun die Grundlage von jeder Diskussion.
Und auch wenn diese Frauenfußball-Sache vielleicht in Relation zum direkten Ziel dieses Blogs etwas offtopisch ist, so steht doch alles in einem größeren Zusammenhang: Feminismus!
Ja, ich sage nicht nur 'fett', ich sage auch das richtig böse F-Wort.
Fat Acceptance. Slut Walks. Und, in Dreiteufelsnamen, Frauenfußball! Das alles fällt unter Marianne Kirby's spontane, grundsätzliche Durchsage, die ich hier neulich gelinkt habe: Wir sind kein Konsumprodukt!
Das klingt vielleicht komisch im Zusammenhang mit einem Sport, bei dem die Frauen versuchen, sich zu professionalisieren. Ein professioneller Sportler ist nun mal in irgendeiner Form ein Konsumprodukt.
Es ist mehr, wie Marianne das formuliert, dass es nicht unser Job ist, genau das zur Verfügung zu stellen, was die Leute sehen wollen. "Niemand will einen dicken Typ bei einer Techno-Show sehen"? Tja, Pech gehabt! Er ist halt da. "Wenn sie sich so anzieht und verhält, ist sie doch selber schuld!" Tja, Pech gehabt! Es ist immer noch jeder dafür verantwortlich, wo er seine Pfoten hintut. "Frauen sollten lieber Eiskunstlaufen machen, oder Gymnastik, oder vielleicht noch Tennis. Das ist viel ästhetischer und weiblicher!" Tja, Pech gehabt! Statt dessen müsst ihr jetzt bei Spiegel-Online solche Bilder anschauen:
Der menschliche Körper ist kein Konsumprodukt. Wir sind nicht hier, um uns an das anzupassen, was angeblich der Mehrheit gefällt.
Wir sind hier, um unser Ding zu machen.
Und manche machen's halt mit Charme, und manche tun's mit Treten!
"Das Treten ist wohl spezifisch männlich, ob darum Getretenwerden weiblich ist, lasse ich dahingestellt. Jedenfalls ist das Nichttreten weiblich." Frederik Jacobus Johannes Buytendijk, zitiert bei Spiegel-Online
Das hat der Holländer mit dem übel langen Namen da zwar schon vor ein paar Jahrzehnten gesagt, aber meine direkte Reaktion ist immer noch: "Ich trete euch gleich mal wo hin, dass ihr mal seht, wie weiblich das Treten ist." Ich habe da vielleicht weniger Berührungsängste (im wahrsten Sinn des Wortes) als konventionell sozialisierte Frauen. Ich habe mich in der Schule bis etwa zur achten oder neunten Klasse immer freudig geprügelt, zum Entsetzen meiner Mutter. Und als sich ein Mal in einer vollgepressten U-Bahn ein Kerl grinsend an mir gerieben hat, habe ich ihm vor allen Leuten mit richtig viel Schwung die Faust ins Gesicht gesetzt. Die Passagiere waren geschockt, bis auf die in unserer unmittelbaren Umgebung, die gesehen hatten, was da passierte, und sich nicht getraut hatten, einzugreifen. Die waren erleichtert, weil sie nicht mehr mussten. Getreten habe ich den nicht, aber die U-Bahn war einfach zu voll, um auszuholen.
Aber ich kann treten. Ich weiß es.
Ansonsten bin ich auch durchaus bereit, mich mit Machos und Trollen auf dem Naserümpfblog zu kloppen und vielleicht auch mal verbal zu treten. Die haben wenigstens gemerkt, dass andere Leute auch eine andere Meinung haben. Das ist ja nun die Grundlage von jeder Diskussion.
Und auch wenn diese Frauenfußball-Sache vielleicht in Relation zum direkten Ziel dieses Blogs etwas offtopisch ist, so steht doch alles in einem größeren Zusammenhang: Feminismus!
Ja, ich sage nicht nur 'fett', ich sage auch das richtig böse F-Wort.
Fat Acceptance. Slut Walks. Und, in Dreiteufelsnamen, Frauenfußball! Das alles fällt unter Marianne Kirby's spontane, grundsätzliche Durchsage, die ich hier neulich gelinkt habe: Wir sind kein Konsumprodukt!
Das klingt vielleicht komisch im Zusammenhang mit einem Sport, bei dem die Frauen versuchen, sich zu professionalisieren. Ein professioneller Sportler ist nun mal in irgendeiner Form ein Konsumprodukt.
Es ist mehr, wie Marianne das formuliert, dass es nicht unser Job ist, genau das zur Verfügung zu stellen, was die Leute sehen wollen. "Niemand will einen dicken Typ bei einer Techno-Show sehen"? Tja, Pech gehabt! Er ist halt da. "Wenn sie sich so anzieht und verhält, ist sie doch selber schuld!" Tja, Pech gehabt! Es ist immer noch jeder dafür verantwortlich, wo er seine Pfoten hintut. "Frauen sollten lieber Eiskunstlaufen machen, oder Gymnastik, oder vielleicht noch Tennis. Das ist viel ästhetischer und weiblicher!" Tja, Pech gehabt! Statt dessen müsst ihr jetzt bei Spiegel-Online solche Bilder anschauen:
Der menschliche Körper ist kein Konsumprodukt. Wir sind nicht hier, um uns an das anzupassen, was angeblich der Mehrheit gefällt.
Wir sind hier, um unser Ding zu machen.
Und manche machen's halt mit Charme, und manche tun's mit Treten!
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Mittwoch, 29. Juni 2011
Machos unter sich
Achtung! Off topic!
Was hat Frauensport überhaupt für eine Berechtigung?"
Viel gebloggt habe ich in der letzten Zeit hier nicht, vielleicht, weil ich mich über andere Dinge geärgert habe. Kein lautstarker Dickenhasser stört meine Kreise. Mein Hausarzt hat sein Abnehme-Plakat abgehängt, und die neue Lungenärztin, an die er mich nach Nichtbesserwerden meiner Frühlingsgrippe (igitt!!) weitergeschickt hat, kam gar nicht auf die Idee, mein Fett verantwortlich zu machen oder mir zu empfehlen, abzunehmen, weil diese Gehuste und Geröchel einfach eine bekannte Folge des Virus' war, der gerade umging.
Was mich zur Zeit richtig ärgert, sind unverbesserliche Machos, die über die Frauen-WM die Nase rümpfen, wie die in dem Link da oben. Manche setzen sogar extra ein Blog auf, um ihre Nasen auch ganz besonders sichtbar zu rümpfen.
Mich macht das langsam stinksauer. Ich weiß nicht, was schlimmer ist, das offene Gefeixe oder die Herablassung, mit der die Journalisten nun ums Verrecken nicht über Fußballerinnen schreiben können wie über ihre männlichen Kollegen. Den Film 'Bend It Like Beckham' fanden sie alle toll, aber mit Frauenfußball im echten Leben können sie nichts anfangen. "Was die Leute an den Fußballerinnen wirklich interessiert, ist ihr Aussehen," behaupten die selbsternannten Obermachos im Naserümpf-Blog.
Also, mich nicht. Ich mag schon keinen Fußball, wenn ihn Männer spielen, aber ich glaube, dieses Mal fahre ich schon aus lauter Ärger in die Nachbarstadt und schaue mir das erste und einzige Mal in meinem Leben ein Spiel im Stadion an. Um Sitze zu füllen und den Machos von Journalisten über Blogger bis zu gewöhnlichen Kneipenstinkstiebeln den Stinkefinger zu zeigen.
Meine beste Freundin zu Studienzeiten war in ihrer Teenager-Zeit (also etwa wie die Mädels in 'Bend It Like Beckham') extrem fußballbegeistert, spielte im Verein und hätte es durchaus weit bringen können, wenn ihr Vater es nicht verboten hätte - und sie hat ihn gelassen. Sie hat später im Leben nicht wirklich gut getan, hat alles mögliche vergeigt und verrissen, und wurde nur 28 Jahre alt. All die sportlich Risikobereitschaft musste wohl irgendwo him. Wäre sie beim Fußball geblieben, wäre sie jetzt bestimmt am Leben, und irgendwo als Trainerin und in der Jugenförderung bzw. bei einem Sportprojekt für sozial gefährdete Jugendliche tätig. Von Beruf war sie nämlich Erzieherin, und ich bin sicher, irgendwas ähnliches wäre sie auch bei einem weniger gebrochenen Lebenslauf geworden. Das Engagement lag ihr im Blut.
Meine beste Freundin jetzt (mit der ich da im Stadion sitzen werde, oder stehen, oder auf und ab hüpfen und johlen) wird nächsten Monat in ihrem Sport (zugegbenermaßen ein echter Exotensport, und nicht Fußball) in den Landesmeisterschaften antreten, hat ihre erste Lektion als Schiedrichterin hinter sich, und ist so richtig badass. Verzeihen Sie den Anglizismus, aber ein deutsches Wort gibt es dafür nicht.
Wenn mir gegenüber so ein Macho jemals die Berechtigung des Frauensports anzweifelt, dann bekommt er eine Gardinenpredigt, mindestens so heftig wie die, die ein Arzt kriegt, der die 'fat fatty doom doom'-Rede auspackt.
Keine Berechtigung, was?!? Ihr verdammten Neandertaler! Geht doch zu irgendeinem grunzenden, testosteronstinkenden Fight Club und laßt euch eure nutzlose Birne zu Matschmus kloppen, da habt ihr dann eure 'Berechtigung', und hoffentlich auch noch euren Darwin Award. Leute wie euch brauchen wir nämlich nicht noch mehr. Echt nicht.
Was hat Frauensport überhaupt für eine Berechtigung?"
Viel gebloggt habe ich in der letzten Zeit hier nicht, vielleicht, weil ich mich über andere Dinge geärgert habe. Kein lautstarker Dickenhasser stört meine Kreise. Mein Hausarzt hat sein Abnehme-Plakat abgehängt, und die neue Lungenärztin, an die er mich nach Nichtbesserwerden meiner Frühlingsgrippe (igitt!!) weitergeschickt hat, kam gar nicht auf die Idee, mein Fett verantwortlich zu machen oder mir zu empfehlen, abzunehmen, weil diese Gehuste und Geröchel einfach eine bekannte Folge des Virus' war, der gerade umging.
Was mich zur Zeit richtig ärgert, sind unverbesserliche Machos, die über die Frauen-WM die Nase rümpfen, wie die in dem Link da oben. Manche setzen sogar extra ein Blog auf, um ihre Nasen auch ganz besonders sichtbar zu rümpfen.
Mich macht das langsam stinksauer. Ich weiß nicht, was schlimmer ist, das offene Gefeixe oder die Herablassung, mit der die Journalisten nun ums Verrecken nicht über Fußballerinnen schreiben können wie über ihre männlichen Kollegen. Den Film 'Bend It Like Beckham' fanden sie alle toll, aber mit Frauenfußball im echten Leben können sie nichts anfangen. "Was die Leute an den Fußballerinnen wirklich interessiert, ist ihr Aussehen," behaupten die selbsternannten Obermachos im Naserümpf-Blog.
Also, mich nicht. Ich mag schon keinen Fußball, wenn ihn Männer spielen, aber ich glaube, dieses Mal fahre ich schon aus lauter Ärger in die Nachbarstadt und schaue mir das erste und einzige Mal in meinem Leben ein Spiel im Stadion an. Um Sitze zu füllen und den Machos von Journalisten über Blogger bis zu gewöhnlichen Kneipenstinkstiebeln den Stinkefinger zu zeigen.
Meine beste Freundin zu Studienzeiten war in ihrer Teenager-Zeit (also etwa wie die Mädels in 'Bend It Like Beckham') extrem fußballbegeistert, spielte im Verein und hätte es durchaus weit bringen können, wenn ihr Vater es nicht verboten hätte - und sie hat ihn gelassen. Sie hat später im Leben nicht wirklich gut getan, hat alles mögliche vergeigt und verrissen, und wurde nur 28 Jahre alt. All die sportlich Risikobereitschaft musste wohl irgendwo him. Wäre sie beim Fußball geblieben, wäre sie jetzt bestimmt am Leben, und irgendwo als Trainerin und in der Jugenförderung bzw. bei einem Sportprojekt für sozial gefährdete Jugendliche tätig. Von Beruf war sie nämlich Erzieherin, und ich bin sicher, irgendwas ähnliches wäre sie auch bei einem weniger gebrochenen Lebenslauf geworden. Das Engagement lag ihr im Blut.
Meine beste Freundin jetzt (mit der ich da im Stadion sitzen werde, oder stehen, oder auf und ab hüpfen und johlen) wird nächsten Monat in ihrem Sport (zugegbenermaßen ein echter Exotensport, und nicht Fußball) in den Landesmeisterschaften antreten, hat ihre erste Lektion als Schiedrichterin hinter sich, und ist so richtig badass. Verzeihen Sie den Anglizismus, aber ein deutsches Wort gibt es dafür nicht.
Wenn mir gegenüber so ein Macho jemals die Berechtigung des Frauensports anzweifelt, dann bekommt er eine Gardinenpredigt, mindestens so heftig wie die, die ein Arzt kriegt, der die 'fat fatty doom doom'-Rede auspackt.
Keine Berechtigung, was?!? Ihr verdammten Neandertaler! Geht doch zu irgendeinem grunzenden, testosteronstinkenden Fight Club und laßt euch eure nutzlose Birne zu Matschmus kloppen, da habt ihr dann eure 'Berechtigung', und hoffentlich auch noch euren Darwin Award. Leute wie euch brauchen wir nämlich nicht noch mehr. Echt nicht.
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