Sonntag, 26. Oktober 2014
Worte, die nicht zusammengehören
  • public health surveillance
    (von hier)
Ich übersetze das jetzt mal als 'Überwachung im Gesundheitswesen', oder frech als 'Volksgesundheitsüberwachung'.

Wie auch immer, es ist eine scheußliche Vorstellung.-

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Samstag, 25. August 2012
Dicke werden möglicherweise diskriminiert
Das erkennt jetzt sogar der Spiegel in seiner Karriere-Rubrik. Besonders dicke Frauen würden von Personalern diskriminiert.

Was sonst ist neu?

Sie können natürlich nur 'adipös' oder 'stark übergewichtig' zu den Dicken sagen, weil dicke Körper ja immer medizinisch gedeutet werden müssen und man nicht 'dick' sagen darf, und die Diskriminierung ist laut Spiegel vor allen Dingen deshalb schlecht, weil sie die Dicken zum Frustessen verführt und vom Sport zu Abnehmzwecken abhält (!!!!!) weil es natürlich immer noch außer Zweifel steht, dass alle Dicken unbedingt abnehmen a) müssen und b) können; und ich habe keinen Zweifel, jede Menge Leute denkt jetzt, wieso nehmen die nicht ab, sie sind ja selber schuld, wenn sie nicht eingestellt werden -- immer das selbe, egal, was die Studien tatsächlich aussagen. Ich rege mich ja schon gar nicht mehr auf.

Wirklich interessant ist aber folgendes: die befragten Personaler trauen dicken Frauen achmal weniger Kompetenz und Leistung zu, als sie in wirklichen Arbeitsleben haben. Das zeigt, dass das Medien-Dauerbombardement und das othering wirklich funktionieren.

Leider weiß ich im Moment nicht, wie ich gegen die dauernden Breitseiten auf einem einigermaßen massenkompatiblen Kanal zurückstinken kann...

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Samstag, 17. März 2012
Gesundheitsterror
Ich mag zwar die Formulierung 'Fettleibige und Säufer' in dem Artikel gar nicht, aber selbst die Bloggerin beim SPON bemerkt jetzt schon, dass der kollektive 'Gesundheits'terror dabei ist, überhand zu nehmen.

Niemand ist verpflichtet, gesund oder fit zu sein. Niemand sollte sich mit der Selbstverständlichkeit der Abnehm-Propaganda in allen Bereichen des populären, gesellschaftlichen Diskurses abfinden. Unser Körper gehört uns selber, um Kinder zu haben oder nicht, um Tattoos oder Piercings darauf anzubringen, um Motorrad zu fahren, Fahrrad, oder Ski, um unsere Kniee mit Ballett zu ruinieren oder beim Fußball riesige Veilchen einzufangen. Um 105 Kilo im Adductoren-Maschinchen zu bewegen, oder mit abgewandelten Langlaufskistöckern durch die Gegend zu wetzen.

Oder das alles nicht zu tun.

Alles andere ist faschistisch.

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Mittwoch, 7. Dezember 2011
Ja genau...
... haltet euch gar nicht mehr mit echten Körpern auf, H&M, die müssen dann eh nur gephotoshoppt werden, sondern gestaltet lieber die Körper im Computer, passend zu euren Klamotten.

Die Kunden werden sich dann schon anpassen.

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Freitag, 26. August 2011
Jeden Sinn für Perspektive verloren
Die UNO soll wirklich nichts besseres zu tun haben als den weltweiten Kreuzzug der Diätindustrie gegen unsereins mit einer Art Resolution zu adeln?

Wer denken diese Anti-Fettleibigkeits-Ritter denn, wer sie sind und wie wichtig ihr (hauptsächlich kommerzielles) Anliegen im Vergleich zu richtigen Problemen ist?

Da klingt sogar der sonst so freudig in den Dickenhass-Mainstream einstimmende Spiegel-Online ausgesprochen skeptisch.-

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Freitag, 5. August 2011
Modefrage
Soll ich für den Slut Walk am 13. lieber das Domino-Kleid von Beth Ditto anziehen, oder doch besser endlich die Idee mit dem Burka-T-Shirt umsetzen?

*grübel*

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Mittwoch, 13. April 2011
Keine Burka-Pflicht?
Miep! Miep! Miep! Starker Sarkasmus voraus!

Wenn man sieht, wie sehr die Gesellschaft inziwschen drauf gedrillt ist, uns nicht sehen zu wollen, wie wir öffentlich vor uns hin fett sind, (außer im ausgewiesenen Freakbegaffungs-Kontext) ist es fast erstaunlich, dass noch keiner vorgeschlagen hat, dicken Frauen könnte man doch erlauben bis nahelegen, sich einfach eine Burka überzustülpen...

/end sarcasm

Manchmal wünsche ich mir aber wirklich, eine Burka wäre eine zivilisierte Option, für alle. Es gibt diese Tage von final fatal schlechter Laune, entweder so kurz vor der Wasserstoffexplosion, oder in tiefem Weltekel, wenn wirklich alles nur scheiße ist, da habe ich einfach keine Lust, ordentlich feminin und zivilisiert in die Öffentlichkeit zu spazieren, aber die Blicke, die ich für die rattige alte grüne Strickhose (mit heimlichen Löchern an unheimlichen Stellen) und das schlabbrige Riesen-T-Shirt kriege, die bringen mich nur noch näher an die Wasserstoffexplosion oder tiefer in den Weltekel. Und es gibt auch sowas wie 'Uplift', dass man sich gerade als Dicke nicht erlauben kann, abgefackt in rattigen Trainingshosen und Sweat-/T-Shirts sowie fettigen Haaren rumzurennen, wie das die Headless Fatties im Klischee so oft tun, denn man muss ja verhindern, dass das Vorurteil der 'Normalen' bestätigt wird. Da wäre eine Burka zum Drüberstülpen ausgesprochen praktisch, wenn das Ding doch bloß nicht so ideologisch aufgeladen wäre, sondern einfach nur bedeutet (wie einige intelligente und moderne Musliminnen überzeugend behaupten) 'Dieser weibliche Körper steht nicht zur Diskussion'. Das gilt nicht für nur mich. Auch als ausgewiesene und allseits akzeptierte Schönheiten habt ihr doch sicher mal Tage, da könnt ihr es nicht ertragen, wenn euch wildfremde Kerle auf der Straße auf die Titten glotzen? Sorry, Jungs, dieser weibliche Körper steht nicht zur Diskussion. Ich habe mir schon überlegt, ob ich mir nicht ein schlabbriges T-Shirt mit einer burkatragenden Gestalt und diesem Spruch bedrucken lassen soll, aber das führt dann wieder zu Diskussionen...

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Dienstag, 15. März 2011
Ungezogene Blagen
Was mir neulich auffiel: wenn noch vor gar nicht so langer Zeit ein kleines Kind mit dem Finger auf mich zeigte und sagte, 'Guck mal, Mama/Papa/was auch immer, da ist eine ganz dicke Frau', dann war das dem Erwachsenen peinlich, und er oder sie erklärte dem Kind, dass man nicht auf der Straße auf Leute zeigt und Kommentare macht.

Seit einiger Zeit schwenkt das um zu Kommentaren der Sorte 'Woah, die ist wirklich total dick!' oder 'Deshalb müssen wir drauf achten, was wir essen' oder auch einfach, gar nichts zu sagen und blöd zu glotzen.

Und nein, ich bin nicht irgendwie wesentlich dicker als früher; außerdem machen entsprechend indoktrinierte Dünne bei echten Deathfatties (also denjenigen, die die BMI-Lobby als 'krankhaft fettleibig' oder 'morbidly obese' labelt) eh keinen Unterschied mehr.

Ich schiebe das mal auf diese Trash-Formate und Ekel-'Dokus', mit denen Dicke objektifiziert und als abstoßende Freaks hingestellt werden, und die ganzen Hetzberichte, die mit 'headless fatties' illustriert werden. Da lernen die Leute, dass man sich Dicken gegenüber beliebig grob benehmen darf, weil das eh keine richtigen Menschen sind, sondern eklige Schwabbel-Blobs (ohne Gesichter, die etwas ausdrücken, und Augen, die einen angucken); und das bringen sie auch ihren Kindern bei.-

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