Mittwoch, 13. April 2011
Keine Burka-Pflicht?
Miep! Miep! Miep! Starker Sarkasmus voraus!

Wenn man sieht, wie sehr die Gesellschaft inziwschen drauf gedrillt ist, uns nicht sehen zu wollen, wie wir öffentlich vor uns hin fett sind, (außer im ausgewiesenen Freakbegaffungs-Kontext) ist es fast erstaunlich, dass noch keiner vorgeschlagen hat, dicken Frauen könnte man doch erlauben bis nahelegen, sich einfach eine Burka überzustülpen...

/end sarcasm

Manchmal wünsche ich mir aber wirklich, eine Burka wäre eine zivilisierte Option, für alle. Es gibt diese Tage von final fatal schlechter Laune, entweder so kurz vor der Wasserstoffexplosion, oder in tiefem Weltekel, wenn wirklich alles nur scheiße ist, da habe ich einfach keine Lust, ordentlich feminin und zivilisiert in die Öffentlichkeit zu spazieren, aber die Blicke, die ich für die rattige alte grüne Strickhose (mit heimlichen Löchern an unheimlichen Stellen) und das schlabbrige Riesen-T-Shirt kriege, die bringen mich nur noch näher an die Wasserstoffexplosion oder tiefer in den Weltekel. Und es gibt auch sowas wie 'Uplift', dass man sich gerade als Dicke nicht erlauben kann, abgefackt in rattigen Trainingshosen und Sweat-/T-Shirts sowie fettigen Haaren rumzurennen, wie das die Headless Fatties im Klischee so oft tun, denn man muss ja verhindern, dass das Vorurteil der 'Normalen' bestätigt wird. Da wäre eine Burka zum Drüberstülpen ausgesprochen praktisch, wenn das Ding doch bloß nicht so ideologisch aufgeladen wäre, sondern einfach nur bedeutet (wie einige intelligente und moderne Musliminnen überzeugend behaupten) 'Dieser weibliche Körper steht nicht zur Diskussion'. Das gilt nicht für nur mich. Auch als ausgewiesene und allseits akzeptierte Schönheiten habt ihr doch sicher mal Tage, da könnt ihr es nicht ertragen, wenn euch wildfremde Kerle auf der Straße auf die Titten glotzen? Sorry, Jungs, dieser weibliche Körper steht nicht zur Diskussion. Ich habe mir schon überlegt, ob ich mir nicht ein schlabbriges T-Shirt mit einer burkatragenden Gestalt und diesem Spruch bedrucken lassen soll, aber das führt dann wieder zu Diskussionen...

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Vier-Punkte-Plan
Oder vielmehr, vier Punkte gegen die Gesundheits-Keule, zusammengeschrieben von der australischen FA-Aktivistin und Bloggerin Frances Lockie für die australische Cosmopolitan(!!).
  1. Dick zu sein verhindert nicht automatisch, gesund zu sein.
  2. Gesundheit ist keine Tugend.
  3. Wir alle haben ein Recht, selbstbestimmt mit unserem Körper umzugehen.
  4. Seid doch nicht so fies.
Ausführlich hier (auf Englisch, natürlich). Diese australischen Fat-Acceptance-Ladies sind ohnehin superheftig.

Jetzt mit Bonus-Zitat!! "Unterschätze niemals den riesigen Stinkefinger, den du der Welt zeigst, wenn du mit deinem Körper Frieden schließt."

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Schwere Kost
Auf Twitter passiert gerade etwas total Interessantes, aber schwer zu Verdauendes: dicke Leute listen auf, was ihnen andere Leute für Ungeheuerlichkeiten gesagt haben, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt.

Ich persönlich davon hatte das mit 'bin wegen Erkältung zum Arzt gegangen' und 'du könntest so hübsch sein' und 'wenn du so dick bleibst, kriegst du nie einen Mann' (von meiner Unlieblingstante, als ich 13 war), aber die wirklich heftigeren und schmerzlichen Sachen habe ich nie zu hören gekriegt.

Das liegt wohl auch an dem, was Sphingula den 'Atomreaktor kurz vor der Wasserstoffexplosion' genannt hat.

Die Leute merken schon, dass ich ihnen mit dem Blanken ins Gesicht springe, wenn sie nicht aufhören.

Wut ist nichts schlechtes. Ärger kann sehr kraftvoll sein. Jener Arzt, der wusste auch, dass er nicht gut getan hatte, als wir miteinander fertig waren...

Aber nochmal zurück zu dem Twitter-Hashtag. Wißt ihr was das Schlimmste ist? Dass die Leute, die diese Sachen ursprünglich gesagt haben, meistens keine Trolle sind oder die Dicken nur ärgern wollen. Die meinen das ernst, und sie denken auch, sie meinen es gut.

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