Donnerstag, 26. April 2012
Marianne Kirby darüber, als Dicke den Spaß am Sport zu entdecken
"Ich habe keine unmöglich oder unerreichbaren Ziele mehr, daher bin ich eher bereit, einfach Sport zu machen. Die Konsequenz, wenn ich Bewegung vermeide, ist halt nur, dass ich etwas verpasse, das Spaß macht, und daher mache ich einfach Sport.

Körperliche Aktivität soll keine Strafe für unseren Körper sein, weil es ihm nicht gelingt, einem willkürlichen und unmöglichen Ideal zu entsprechen. Körperliche Aktivität dreht sich vielmehr darum, in deinem eigenen Körper zuhause zu sein.

Bewegung tut gut, auch dann -- vielleicht vor besonders dann -- wenn sie ein bisschen angsteinflößend und herausfordernd ist. Und für einige Körper sieht diese Grenze ganz anders aus als für andere. Wenn die Leute auf ihrem hohen Ross darüber herziehen, dass jemand 'nur ein bisschen Bewegung' brauchen würde, sollten sie in Betracht ziehen, dass sich nicht jeder von der Bewegung besser fühlt. Manche Menschen sind davon erstmal total fertig.

Deshalb ist Bewegung und unsere Freude an ihr so eine persönliche, individuelle Sache, und darum kotzt es mich heftig an, dass wir all diese kulturellen Barrieren aufgebaut haben, die Menschen daran hindern, sich beim Sport wohl zu fühlen und ihrem Körper zu vertrauen. Wir haben uns davon überzeugen lassen, wir könnten alle möglichen Dinge nicht tun, nur weil wir dafür nicht 'richtig' aussehen - was immer richtig sein soll.

Wir sind jetzt erwachsen, zumindest von der Chronologie her. Wir lernen immer mehr, unsere eigenen Entscheidungen zu treffen. Mir Sport und Bewegung wieder anzueignen ist ohne Zweifel eines jener Themen, an denen ich noch eine Weile arbeiten werde. Aber es ist trotzdem viel besser, als an diesem emotionalen Gepäck aus der Kindheit und all seinen kulturellen Konnotationen festzuhalten."

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