Dienstag, 15. März 2011
Ungezogene Blagen
Was mir neulich auffiel: wenn noch vor gar nicht so langer Zeit ein kleines Kind mit dem Finger auf mich zeigte und sagte, 'Guck mal, Mama/Papa/was auch immer, da ist eine ganz dicke Frau', dann war das dem Erwachsenen peinlich, und er oder sie erklärte dem Kind, dass man nicht auf der Straße auf Leute zeigt und Kommentare macht.

Seit einiger Zeit schwenkt das um zu Kommentaren der Sorte 'Woah, die ist wirklich total dick!' oder 'Deshalb müssen wir drauf achten, was wir essen' oder auch einfach, gar nichts zu sagen und blöd zu glotzen.

Und nein, ich bin nicht irgendwie wesentlich dicker als früher; außerdem machen entsprechend indoktrinierte Dünne bei echten Deathfatties (also denjenigen, die die BMI-Lobby als 'krankhaft fettleibig' oder 'morbidly obese' labelt) eh keinen Unterschied mehr.

Ich schiebe das mal auf diese Trash-Formate und Ekel-'Dokus', mit denen Dicke objektifiziert und als abstoßende Freaks hingestellt werden, und die ganzen Hetzberichte, die mit 'headless fatties' illustriert werden. Da lernen die Leute, dass man sich Dicken gegenüber beliebig grob benehmen darf, weil das eh keine richtigen Menschen sind, sondern eklige Schwabbel-Blobs (ohne Gesichter, die etwas ausdrücken, und Augen, die einen angucken); und das bringen sie auch ihren Kindern bei.-

Permalink (14 Kommentare)   Kommentieren