Beth Ditto
Für jede neue gesellschaftliche Bewegung ist es gut, wenn man einen Promi hat, der sehr sichtbar ist und klar und deutlich sagt, ja, das bin ich und da stehe ich hinter.
Für die Fat Acceptance ist das Beth Ditto.
Ihre Musik und ihr Mode-Stil sind so dermaßen im Mainstream angekommen, dass sich auch die 'normalen' Medien der Berichterstattung nicht mehr verschließen können.
Neulich abend machte ich den Fernseher an, da war sie in so einer kleinen kulturellen Chaos-Talkshow beim ganz gewöhnlichen ARD und sang ein Duett mit der gastgebenden Comedienne.
So Mainstream ist Beth Ditto jetzt schon.
Tracks auf Arte widmete ihr und ihrer Musik letztes Jahr eine komplette Sendung, der Spiegel schrieb einen Artikel inklusive Hörproben und Klickstrecke, wenn man letzten Sommer irgendwo reinging, wo ein Radio lief, kam früher oder später 'Heavy Cross'.
Dabei kam es auch zu einigen kleineren journalistischen Ausfällen (Arte: 'Ja, in Amerika gibt es so viele Dicke, deshalb gibt es da jetzt eine Bürgerrechtsbewegung, die gleiche Rechte für Dicke fordert...'; aber zu dem Phänomen 'Die spinnen, die Amis' komme ich später noch), aber alles in allem war die Berichterstattung durch die Bank positiv.
Dazu kam dann ihre eigene Mode-Kollektion bei der britischen Übergrößen-Kette Evans. Bei den Fat Acceptance- und 'Fatshion' (fat fashion)-Bloggern rief das wahre Begeisterungsstürme hervor, so sehr, dass die diesjährige Neuauflage eine wahre 'shopping frenzy' und einen eigenen Hashtag bei Twitter verursachte.
Auch ich erwischte letzten Sommer ein Exemplar des (für Insider) ikonischen Domino-Kleids, und die bequemste Leggins, die ich je hatte. Auch dieses Jahr habe ich wieder zugeschlagen, und erwarte jetzt freudig die Ankunft der selben Leggins in geblümt, und eines Oberteils mit niedlichem 50s-Retro-Muster.
Beth Ditto ist nicht nur ein Trailblazer für eine neue Idee, sie macht nicht nur wunderbare wilde aggressive Musik, sie hat auch dafür gesorgt, daß ich persönlich mich wohler in meiner Haut fühle. Durch ihr Vorbild: unter dem Blick der Öffentlichkeit; durch ihren Input bei der Evans-Kollektion: in meinen Leggins.
Dafür braucht man Idole.-