Montag, 26. Mai 2014
Könnt Ihr Australesisch?
Wenn ja, dann schaut euch diesen Beitrag des australischen Magazins 'The Feed' an, in dem die Grundlagen von Fat Acceptance vorgestellt werden.
Ohne wenn und aber und Bedingungen und 'ausgewogene Meinungen', einfach so als Möglichkeit, mit wirklichen Leuten, die vor der Kamera reden. Und mit ein paar sehr nett gefilmten Bildern -- Nick und Natalie, die mit ihrem kleinen weißen Hund Miffy spazieren gehen, und Kath auf ihrem Fahrrad am Strand sind einfach ein hübscher Anblick!
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Dienstag, 13. Mai 2014
"... they literally didn’t know that there are fat people who aren’t trying to become thin."
... sagt Ragen Chastain, hier.
Zu Deutsch etwa: "Sie wussten wirklich nicht, dass es überhaupt Dicke gibt, die nicht versuchen, abzunehmen."
Das ist immer noch ein Hauptproblem: Unkenntnis der Alternative, Ahnungslosigkeit darüber, dass es eine Option ist, tatsächlich so bleiben zu wollen, wie man ist.
Früher dachte man auch, jeder Schwule wäre lieber hetero, jede Frau würde am liebsten heiraten und Kinder kriegen, und jeder 'Wilde' wäre glücklicher, wenn er zum Christentum bekehrt und mit westlicher Bildung statt der Stammestradition gefüttert wird.
Und nein, die üblichen Einschränkungen 'Solange er sich dabei wohl fühlt' und 'Solange die Gesundheit mitmacht' oder 'Solange sie nicht [[eine beliebige ästhetische oder numerische Grenze überschreitet]]' sind auch nicht zulässig. Es gibt keine Linie im Sand, die die guten von den bösen Dicken trennt. Niemand ist zu Gesundheit verpflichtet, denn unser Solidarsystem sorgt auch für Motorradfahrer mit Querschnittlähmung und lungenkranke Raucher -- und das ist auch gut so!! Von dieser neoliberalen Doppelideologie von 'Jeder kann es schaffen, wenn er nur genug will' + 'Jeder soll für seine Fehler alleine gerade stehen' (Newsflash: die menschliche Gesellschaft wurde irgendwann in der Altsteinzeit erfunden, damit es eben nicht jeder für sich schaffen muss und man sich gegenseitig unterstützt) haben wir doch sonst auch die Schnauze voll?
Und was heißt hier 'wohlfühlen'? Was soll man machen, wenn man sich nicht wohlfühlt? Das einzige, was mich persönlich stört, sind die Vorurteile der anderen Leute, und die beseitige ich nicht, indem ich dünn oder 'akzeptabel' dick werden würde, die beseitige ich mit Aufklärung und durch mein persönliches Beispiel. Das ist dabei nicht "Guckt mal, ich mache Sport und futtere Gemüse -- ich bin eine 'gute' Dicke" sondern einfach nur, dass ich mich wie ein normaler Mensch verhalte und ein paar freundliche Takte rede. Fast nie habe ich erlebt, dass ich nicht ruckartig auch als Mensch wahrgenommen werde.
Okay, eine spezielle Schnepfe wüsste ich -- für die war ich durchgängig 'Was will die Dicke hier?', aber mein Kollege war 'der bayerische Bauerntrampel', und sie war nur darauf aus, uns niederzumachen -- das war der unprofessionellste Business-Termin meines Lebens, und eine total andere Geschichte. Das nötige Selbstbewusstsein dafür, als Dicke in eine Bastion der Abnehmindustrie reinzumarschieren und über Internet-Sachen zu reden, bekomme ich daher, dass ich weiß, ich habe das Recht zu existieren und muss mich nicht mit Fitness und Körndlfresserei als 'gute Dicke' rechtfertigen.
Wenn man sich nicht wohlfühlt, gibt es Unterstützung in der Fat Acceptance Community (leider muss man dafür immer noch Englisch könne), es gibt Sport, Vollbäder, Musik, Schokolade, und Katzen -- also alles, was so unter self-care fällt. Und keiner ist verpflichtet, sich immer gut und selbstbewusst zu fühlen, es ist nur halt wesentlich angenehmer.
Es gibt nur eine Lösung, die garantiert nicht hilft: Abnehmen!
Zu Deutsch etwa: "Sie wussten wirklich nicht, dass es überhaupt Dicke gibt, die nicht versuchen, abzunehmen."
Das ist immer noch ein Hauptproblem: Unkenntnis der Alternative, Ahnungslosigkeit darüber, dass es eine Option ist, tatsächlich so bleiben zu wollen, wie man ist.
Früher dachte man auch, jeder Schwule wäre lieber hetero, jede Frau würde am liebsten heiraten und Kinder kriegen, und jeder 'Wilde' wäre glücklicher, wenn er zum Christentum bekehrt und mit westlicher Bildung statt der Stammestradition gefüttert wird.
Und nein, die üblichen Einschränkungen 'Solange er sich dabei wohl fühlt' und 'Solange die Gesundheit mitmacht' oder 'Solange sie nicht [[eine beliebige ästhetische oder numerische Grenze überschreitet]]' sind auch nicht zulässig. Es gibt keine Linie im Sand, die die guten von den bösen Dicken trennt. Niemand ist zu Gesundheit verpflichtet, denn unser Solidarsystem sorgt auch für Motorradfahrer mit Querschnittlähmung und lungenkranke Raucher -- und das ist auch gut so!! Von dieser neoliberalen Doppelideologie von 'Jeder kann es schaffen, wenn er nur genug will' + 'Jeder soll für seine Fehler alleine gerade stehen' (Newsflash: die menschliche Gesellschaft wurde irgendwann in der Altsteinzeit erfunden, damit es eben nicht jeder für sich schaffen muss und man sich gegenseitig unterstützt) haben wir doch sonst auch die Schnauze voll?
Und was heißt hier 'wohlfühlen'? Was soll man machen, wenn man sich nicht wohlfühlt? Das einzige, was mich persönlich stört, sind die Vorurteile der anderen Leute, und die beseitige ich nicht, indem ich dünn oder 'akzeptabel' dick werden würde, die beseitige ich mit Aufklärung und durch mein persönliches Beispiel. Das ist dabei nicht "Guckt mal, ich mache Sport und futtere Gemüse -- ich bin eine 'gute' Dicke" sondern einfach nur, dass ich mich wie ein normaler Mensch verhalte und ein paar freundliche Takte rede. Fast nie habe ich erlebt, dass ich nicht ruckartig auch als Mensch wahrgenommen werde.
Okay, eine spezielle Schnepfe wüsste ich -- für die war ich durchgängig 'Was will die Dicke hier?', aber mein Kollege war 'der bayerische Bauerntrampel', und sie war nur darauf aus, uns niederzumachen -- das war der unprofessionellste Business-Termin meines Lebens, und eine total andere Geschichte. Das nötige Selbstbewusstsein dafür, als Dicke in eine Bastion der Abnehmindustrie reinzumarschieren und über Internet-Sachen zu reden, bekomme ich daher, dass ich weiß, ich habe das Recht zu existieren und muss mich nicht mit Fitness und Körndlfresserei als 'gute Dicke' rechtfertigen.
Wenn man sich nicht wohlfühlt, gibt es Unterstützung in der Fat Acceptance Community (leider muss man dafür immer noch Englisch könne), es gibt Sport, Vollbäder, Musik, Schokolade, und Katzen -- also alles, was so unter self-care fällt. Und keiner ist verpflichtet, sich immer gut und selbstbewusst zu fühlen, es ist nur halt wesentlich angenehmer.
Es gibt nur eine Lösung, die garantiert nicht hilft: Abnehmen!
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Montag, 23. September 2013
Fat Acceptance für Anfänger
Hier hat sich mal eine die Mühe gemacht, die wichtigsten Fakten und Links zur Fat Acceptance und HAES mal zu sammeln -- ausgerechnet auf Buzzfeed.
Ich habe die Kommentare natürlich nicht gelesen und habe nur ein Problem: kontroverse Fakten? Das ist eine Sammlung von Fakten und Theorien, die zur Mainstream-Meinung quer gehen, aber leider gar nicht kontrovers diskutiert werden, weil der Dickenhass im Moment die absolute Deutungshoheit innehat.
Und wer denkt, 'Hass' ist ein zu starkes Wort: guckst du hier! Dicke Radfahrerin absichtlich von Auto (!!) voller grölender Kerle umgenietet.
Ich habe die Kommentare natürlich nicht gelesen und habe nur ein Problem: kontroverse Fakten? Das ist eine Sammlung von Fakten und Theorien, die zur Mainstream-Meinung quer gehen, aber leider gar nicht kontrovers diskutiert werden, weil der Dickenhass im Moment die absolute Deutungshoheit innehat.
Und wer denkt, 'Hass' ist ein zu starkes Wort: guckst du hier! Dicke Radfahrerin absichtlich von Auto (!!) voller grölender Kerle umgenietet.
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Montag, 29. Oktober 2012
Normal
Fat people aren’t diseased or wrong-bodied ‘normal’ people. Our weight isn’t ‘over’ the ‘normal,’ because for the vast majority of us, fat IS our normal.
Dicke Leute sind nicht krankhaft veränderte "normale" Leute, deren Körper nicht in Ordnung sind. Unser Gewicht ist nicht "über" irgendeinem Normalpunkt, weil es für die überwiegende Mehrheit von uns ganz normal ist, dick zu sein.
(von hier)
Dicke Leute sind nicht krankhaft veränderte "normale" Leute, deren Körper nicht in Ordnung sind. Unser Gewicht ist nicht "über" irgendeinem Normalpunkt, weil es für die überwiegende Mehrheit von uns ganz normal ist, dick zu sein.
(von hier)
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Samstag, 27. Oktober 2012
Wider-Widerspruch
(Und es geht endlich weiter mit dem ernsthaften Content...)
Wenn die Außenwelt mitkriegt, dass es so etwas wie 'Fat Acceptance' überhaupt gibt, kommen normalerweise ein paar Standard-Reaktionen zurück, entweder als Troll-Versuch, oder als ernsthaftes Missverständnis.
Eine Bloggerin hat die fünf meistgehörten/-gesehenen mal zusammengeschrieben.
Ich paraphrasiere das mal kurz:
5. Fat Acceptance bedeutet, keinen Sport zu treiben
Falsch, jeder hat die Wahl, mit seinem Körper zu tun, was er oder sie will. Ich persönlich treibe Sport, aber auch mir ist bewusst, dass HAES nur eine von mehreren Möglichkeiten ist und niemand verpflichtet ist, sich zu bewegen, um vorzuzeigen, 'guckt her, ich bin ein Good Fattie'.
4. Fat Acceptance ist nur für Frauen
Falsch. Während Frauen vom herrschenden Schlankheitswahn am schlimmsten betroffen sind und dicke Frauen sich ganz anders wehren müssen, ist das Leben für dicke Männer auch nich so viel besser; die Medien haben die Schraube in der letzten Zeit auch hier angezogen. Nach dem Prinzip der überkreuzenden und sich addierenden Privilegien, fehlt dicken Frauen thin privilege und male privilege, und dicke Männer haben wenigstens noch male privilege. Zur persönlichen Situation jedes Individuums addieren und subtrahieren sich dann noch allerlei andere Privilegien, straight oder white oder cis. Das ist ein Baukastensystem.
3. Fat Acceptance richtet sich gegen Dünne
Falsch. Aussagen wie 'echte Frauen haben Kurven' sind ebenfalls schädlich und diskriminierend. Es geht nicht darum, welche Körper okay sind und welche nicht, oder was Männer am liebsten an Frauen sehen. Fat Acceptance vertritt Mannigfaltigkeit. Ich habe in der letzten Zeit eine echte Verbündete gewonnen, ein sehr dünnes Mädel, das im Gesundheitswesen arbeitet und an ihrem Platz versucht, Vorurteile zu bekämpfen. Wenn man ihr Komplimente macht, was für eine schöne Figur sie hat, sagt sie, sie hätte viel lieber kein Irritable Bowel Syndrome (sie muss laktose- UND glutenfrei leben, was nicht trivial ist.)
2. Fat Acceptance 'glorifiziert krankhafte Fettleibigkeit'
Glorifying obesity ist so eine Art Standardphrase geworden, die inziwschen schon richtig nervt, wenn man sich doch mal wieder ins Kommentariat verirrt hat. Es ist nur eine Methode, möglichst hochgestochen zu sagen: "Aber aber aber, Dicksein ist doch ungesund und gehört bekämpft!", was inzwischen so grundlegend widerlegt ist, dass auch der Ursprungsartikel nur auf Linksammlungen von Linksammlungen zu verweisen braucht. Ich verweise jetzt mal auf den Ursprungsartikel.
1. Fat Acceptance macht es notwendig, die ganze Zeit das Selbstvertrauen und die positive Lebenseinstellung hochzuhalten
Falsch, aber sie warten nur auf den kleinsten Riss im Panzer, um sofort auf dich zu zeigen und das als Beweis zu nehmen, dass Fat Acceptance doch nichts taugt. Zeigt Beth Ditto den geringsten Selbstzweifel, schreibt die Presse, jetzt wolle sie doch abnehmen. Und das setzt sich bei uns ganz normalen Nicht-Promis fort. Meine Frauenärztin (selber dick, und hasst es -- langsam komme ich zu der Überzeugung, mit einer dünnen Verbündeten ist man im medizinischen Kontext besser dran als mit einer Dicken, die persönliche Energie in die Abnehm-Ideologie investiert hat) fand jetzt, ich sollte nur mit meinen, äh, Veränderungen im Lebensstil so weitermachen (der ganze Sport baut meinen Körper doch ein bisschen um, aber das ist eine Frage der Umverteilung und des 'incidental weight loss', wenn man von Selbsthass und Jojo-Diäten oder auch purer Stinkefinger-Haltung auf HAES umsteigt, als tatsächliches 'Abnehmen' -- meinen etablierten Setpoint habe ich irgendwann im Frühjahr wieder erreicht, und mit dem als gegeben trainiere ich nun freudig meine Muskeln und meine Geschwindigkeit), dann würde sich schon das, was sie dem 'Übergewicht' in die Schuhe schiebt, möglicherweise wieder einrenken. Dabei ist da das endgültige Urteil in der Huhn-Ei-Frage auch hier noch nicht gesprochen... Im Gegenteil ist Selbstakzeptanz jeder Art ein fortlaufendes Werk, das nie fertig wird, nicht zuletzt dank einer Öffentlichkeit, die nie aufhört, den Menschen zu erzählen, mit ihnen sei etwas falsch, und sie müssten diese und jene Produkte und Dienstleistungen in Anspruch nehmen, um das zu ändern. Jeder Mensch sieht sich ständig mit Ansprüchen und Erwartungen konfrontiert, denen er sich nicht gewachsen fühlen soll, und die es notwendig machen, das eigene Selbswertgefühl bewusst aufrecht zu erhalten.
Wenn die Außenwelt mitkriegt, dass es so etwas wie 'Fat Acceptance' überhaupt gibt, kommen normalerweise ein paar Standard-Reaktionen zurück, entweder als Troll-Versuch, oder als ernsthaftes Missverständnis.
Eine Bloggerin hat die fünf meistgehörten/-gesehenen mal zusammengeschrieben.
Ich paraphrasiere das mal kurz:
5. Fat Acceptance bedeutet, keinen Sport zu treiben
Falsch, jeder hat die Wahl, mit seinem Körper zu tun, was er oder sie will. Ich persönlich treibe Sport, aber auch mir ist bewusst, dass HAES nur eine von mehreren Möglichkeiten ist und niemand verpflichtet ist, sich zu bewegen, um vorzuzeigen, 'guckt her, ich bin ein Good Fattie'.
4. Fat Acceptance ist nur für Frauen
Falsch. Während Frauen vom herrschenden Schlankheitswahn am schlimmsten betroffen sind und dicke Frauen sich ganz anders wehren müssen, ist das Leben für dicke Männer auch nich so viel besser; die Medien haben die Schraube in der letzten Zeit auch hier angezogen. Nach dem Prinzip der überkreuzenden und sich addierenden Privilegien, fehlt dicken Frauen thin privilege und male privilege, und dicke Männer haben wenigstens noch male privilege. Zur persönlichen Situation jedes Individuums addieren und subtrahieren sich dann noch allerlei andere Privilegien, straight oder white oder cis. Das ist ein Baukastensystem.
3. Fat Acceptance richtet sich gegen Dünne
Falsch. Aussagen wie 'echte Frauen haben Kurven' sind ebenfalls schädlich und diskriminierend. Es geht nicht darum, welche Körper okay sind und welche nicht, oder was Männer am liebsten an Frauen sehen. Fat Acceptance vertritt Mannigfaltigkeit. Ich habe in der letzten Zeit eine echte Verbündete gewonnen, ein sehr dünnes Mädel, das im Gesundheitswesen arbeitet und an ihrem Platz versucht, Vorurteile zu bekämpfen. Wenn man ihr Komplimente macht, was für eine schöne Figur sie hat, sagt sie, sie hätte viel lieber kein Irritable Bowel Syndrome (sie muss laktose- UND glutenfrei leben, was nicht trivial ist.)
2. Fat Acceptance 'glorifiziert krankhafte Fettleibigkeit'
Glorifying obesity ist so eine Art Standardphrase geworden, die inziwschen schon richtig nervt, wenn man sich doch mal wieder ins Kommentariat verirrt hat. Es ist nur eine Methode, möglichst hochgestochen zu sagen: "Aber aber aber, Dicksein ist doch ungesund und gehört bekämpft!", was inzwischen so grundlegend widerlegt ist, dass auch der Ursprungsartikel nur auf Linksammlungen von Linksammlungen zu verweisen braucht. Ich verweise jetzt mal auf den Ursprungsartikel.
1. Fat Acceptance macht es notwendig, die ganze Zeit das Selbstvertrauen und die positive Lebenseinstellung hochzuhalten
Falsch, aber sie warten nur auf den kleinsten Riss im Panzer, um sofort auf dich zu zeigen und das als Beweis zu nehmen, dass Fat Acceptance doch nichts taugt. Zeigt Beth Ditto den geringsten Selbstzweifel, schreibt die Presse, jetzt wolle sie doch abnehmen. Und das setzt sich bei uns ganz normalen Nicht-Promis fort. Meine Frauenärztin (selber dick, und hasst es -- langsam komme ich zu der Überzeugung, mit einer dünnen Verbündeten ist man im medizinischen Kontext besser dran als mit einer Dicken, die persönliche Energie in die Abnehm-Ideologie investiert hat) fand jetzt, ich sollte nur mit meinen, äh, Veränderungen im Lebensstil so weitermachen (der ganze Sport baut meinen Körper doch ein bisschen um, aber das ist eine Frage der Umverteilung und des 'incidental weight loss', wenn man von Selbsthass und Jojo-Diäten oder auch purer Stinkefinger-Haltung auf HAES umsteigt, als tatsächliches 'Abnehmen' -- meinen etablierten Setpoint habe ich irgendwann im Frühjahr wieder erreicht, und mit dem als gegeben trainiere ich nun freudig meine Muskeln und meine Geschwindigkeit), dann würde sich schon das, was sie dem 'Übergewicht' in die Schuhe schiebt, möglicherweise wieder einrenken. Dabei ist da das endgültige Urteil in der Huhn-Ei-Frage auch hier noch nicht gesprochen... Im Gegenteil ist Selbstakzeptanz jeder Art ein fortlaufendes Werk, das nie fertig wird, nicht zuletzt dank einer Öffentlichkeit, die nie aufhört, den Menschen zu erzählen, mit ihnen sei etwas falsch, und sie müssten diese und jene Produkte und Dienstleistungen in Anspruch nehmen, um das zu ändern. Jeder Mensch sieht sich ständig mit Ansprüchen und Erwartungen konfrontiert, denen er sich nicht gewachsen fühlen soll, und die es notwendig machen, das eigene Selbswertgefühl bewusst aufrecht zu erhalten.
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Montag, 30. Juli 2012
Die Todesdrohung
'Aber ihr werdet alle sterben!!' und "Denkt an eure Gesundheit!!' ist der Kampfschrei aller, die meinen, man müsse jeden letzten Dicken zum Abnehmen und zum Dünnsein bekehren. Dabei sind die unbelehrbaren, selbstbewussten Dicken gerade erst frisch aus der unausweichlichen Staatsreligion mit großen Mühen ausgetreten und haben sich befreit von dem, 'was alle wissen'.
Das mit dem Bekehren-Müssen, das lebt in dem selben merkwürdigen Paralleluniversum, in dem man abnehmwilligen Dicken gratuliert, es sei ja so mutig und besonders, was sie da unternehmen, und es werde bestimmt nicht leicht, Respekt! Und so weiter. Dabei gibt es nichts einfacheres, als sich einfach der orthodoxen Mehrheits-Meinung anzuschließen und sich so die Zustimmung von jedem letzten Unbeteiligten abzuholen, der denkt, anderer Leuts Körper gingen ihn irgend was an. Das ist das selbe merkwürdige Paralleluniversum, in dem irgendwelche Trolle auf den Fat-Acceptance-Blogs aufschlagen und lautstark fordern, dass man ihr Recht, abnehmen zu wollen, auch anerkennt, weil sie nämlich sonst unterdrückt werden, wenn Leute einfach so frech sind und sagen 'Abnehmen ist quatsch und funktioniert nicht'.
Aber ich schweife ab. Die Todesdrohung. Michelle von 'The Fat Nutritionist' hat sie mal gründlich auseinandergenommen.
In kurzer Zusammenfassung: dies sind die Fehlannahmen, die 'jeder weiß', und die aufeinandergestapelt werden, um die standardmäßige 'gutgemeinte Todesdrohung' auszustoßen, die jede(r) Dicke schon mal gehört hat:
Das mit dem Bekehren-Müssen, das lebt in dem selben merkwürdigen Paralleluniversum, in dem man abnehmwilligen Dicken gratuliert, es sei ja so mutig und besonders, was sie da unternehmen, und es werde bestimmt nicht leicht, Respekt! Und so weiter. Dabei gibt es nichts einfacheres, als sich einfach der orthodoxen Mehrheits-Meinung anzuschließen und sich so die Zustimmung von jedem letzten Unbeteiligten abzuholen, der denkt, anderer Leuts Körper gingen ihn irgend was an. Das ist das selbe merkwürdige Paralleluniversum, in dem irgendwelche Trolle auf den Fat-Acceptance-Blogs aufschlagen und lautstark fordern, dass man ihr Recht, abnehmen zu wollen, auch anerkennt, weil sie nämlich sonst unterdrückt werden, wenn Leute einfach so frech sind und sagen 'Abnehmen ist quatsch und funktioniert nicht'.
Aber ich schweife ab. Die Todesdrohung. Michelle von 'The Fat Nutritionist' hat sie mal gründlich auseinandergenommen.
In kurzer Zusammenfassung: dies sind die Fehlannahmen, die 'jeder weiß', und die aufeinandergestapelt werden, um die standardmäßige 'gutgemeinte Todesdrohung' auszustoßen, die jede(r) Dicke schon mal gehört hat:
- Fettleibigkeit ist eine selbstverschuldete Krankheit, die von zu viel Essen kommt.
- Wenn jemand sichtbar krank ist, hast du das Recht, ihm zu sagen, er habe das bleibenzulassen. Weil nur Verlierer krank werden und sterben.
- Jeder hat die Pflicht, seine offensichtlichen Krankheiten in der Weise zu bekämpfen, die allgemein gesellschaftlich anerkannt sind.
- Wenn du nun jemanden dabei erwischst, wie er ganz unverschämt dick (=krank) ist, und dann auch noch non-compliant daherkommt (=nicht die Standard-Behandlung), dann hast du das Rech, nein, die PFLICHT, sie genussvoll darauf hinzuweisen, dass sie davon sterben werden. Genauso, wie man es mit einem Raucher mit Lungenkrebs macht, oder einem Krebskranken, der unkonventionelle Methoden ausprobiert, nachdem die konventionellen versagt haben.
- Bonus für Nicht-Amerikaner: weise den Kranken auch noch verärgert darauf hin, dass er mit seiner unverschämten und ungehorsamen Krankheit unser schönes öffentliches Gesundheitssystem ruiniert.
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Montag, 25. Juni 2012
Privilegien in Gänsefüßchen
Wir sterben an 'Zivilisationskrankheiten', bekommen 'Altersdemenz' oder sind 'übergewichtig', weil wir nicht mehr beizeiten im Kindbett oder an Infektionskrankheiten sterben, beim Überfall vom Nachbarstamm abgemetzelt oder von wilden Tieren gefressen werden, in einem strengen Winter erfrieren, oder schlichtweg verhungern.
Bei mir nennt sich so etwas 'Fortschritt'.-
P.S.: Ganz klar sieht man den Fortschritt auf dem Schaubild bei diesem Artikel. Erstmal sterben massiv weniger Leute pro Bevölkerung, und dann haben wir die ganzen Infektionskrankheiten weitgehend weggekriegt -- zumindst hier in der 'ersten Welt'. Da aber noch keiner am Leben geblieben ist, können wir uns dann leisten, an etwas anderem zu sterben. So ist das mit dem angeblich epidemischen Anstieg der Diabetes in Wahrheit... Der Artikel faselt natürlich auch etwas von obesity epidemic, aber natürlich darf kein Mainstream-Artikel über 'Volksgesundheit' das Schlagwort auslassen. Zum kritischen Denken muss schließlich jeder mindestens einmal hingeführt werden.
Bei mir nennt sich so etwas 'Fortschritt'.-
P.S.: Ganz klar sieht man den Fortschritt auf dem Schaubild bei diesem Artikel. Erstmal sterben massiv weniger Leute pro Bevölkerung, und dann haben wir die ganzen Infektionskrankheiten weitgehend weggekriegt -- zumindst hier in der 'ersten Welt'. Da aber noch keiner am Leben geblieben ist, können wir uns dann leisten, an etwas anderem zu sterben. So ist das mit dem angeblich epidemischen Anstieg der Diabetes in Wahrheit... Der Artikel faselt natürlich auch etwas von obesity epidemic, aber natürlich darf kein Mainstream-Artikel über 'Volksgesundheit' das Schlagwort auslassen. Zum kritischen Denken muss schließlich jeder mindestens einmal hingeführt werden.
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Freitag, 30. Dezember 2011
Basics auf Deutsch
Die Argen Dicken Weiber aus Wien bloggen diesen Dezember als Gastbloggerinnen bei so einem Magazin, von dem ich nie gehört habe, listen aber alle Grundlagen sehr schön (und auf Deutsch!) auf.
Es lohnt sich, zu lesen, was sie da geschrieben haben.
Es lohnt sich, zu lesen, was sie da geschrieben haben.
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Montag, 29. August 2011
Warum bist du so dick?
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Freitag, 29. Juli 2011
Fat Facts
Neun einfache Antworten bei BodyLoveWellness, mit vielen Links.
Dem ist nichts hinzuzufügen.-
Doch -- jetzt mit Übersetzung, auf energischen Wunsch einer einzelnen Dame.
Dem ist nichts hinzuzufügen.-
Doch -- jetzt mit Übersetzung, auf energischen Wunsch einer einzelnen Dame.
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