Samstag, 23. November 2013
Warum Diäten in der Regel nicht funktionieren -- bei 'Fat Nutrionist'.

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Montag, 7. November 2011
Besser als erwartet
Ich habe mich neulich intensiver mit dem Gesundheitssystem auseinandersetzen dürfen, als mir lieb ist, und ich muss sagen, ich war angenehm überrascht.

Die meisten hören, was ich zu sagen habe, wenn ich erkläre, auf HAES zu setzen, und verzichten auf die 'Fat Fatty Doom Doom'-Rede. Es gab bis gibt ein paar Ausreißer, am bemerkenswertesten der diensthabende Nachtarzt Typ 'jungdynamische Kotzbrocken', bei dem man den Verdacht hatte, er bleicht sich die Schläfenhaare, um mehr wie George Clooney zu wirken -- der weckte mich eines Nachts gegen Mitternacht, um mir Blut abzuzapfen und mir zu erklären, ich müsste unbedingt abnehmen, OMG das schreckliche Üüüübergewicht, yadda yadda yadda. Das war mehr bizarr als direkt ärgerlich, und er hatte auch sonst mit mir nicht weiter zu tun. Die zwei Sack Blut gegen meine akute Anämie hatte ich auch schon in der Nacht vorher bekommen. Wenn er danach nochmal an mir vorbeilief, habe ich ihn böse angeguckt (was Sphingula so 'das Atomkraftwerk kurz vor der Wasserstoffexplosion' nennt), aber sonst nix mehr gesagt.

Ansonsten kann ich es denen nicht wirklich verdenken. Wenn man damit aufgewachsen ist, dass sich die Sonne um die Erde dreht, und keinen wirklichen Grund hat, sich die minimalen Anomalien in den Planetenbahnen genauer zu betrachten, die suggerieren könnte, dass das vielleicht alles gar nicht wahr ist, wieso sollte man sich dann aus eigenem Antrieb aus dem Fenster lehnen und diese jedermann bekannte Tatsache spontan anzweifeln? Das macht doch kein vernünftiger Mensch.

Ein Gutes hat das ganze Abenteuer: ich habe endlich 'meinen' Sport entdeckt. Aquajogging. Ich kann das stundenlang mit wachsender Begeisterung machen, komme dabei in den berühmten "Flow" mit den Glückshormonen und allen Schikanen, marschiere durchs Wasser mit einem bekifften Grinsen im Gesicht, und höre immer später damit auf, als ich eigentlich wollte, was mir sonst nur mit Online-Aktivitäten passiert. Und eine dusslige Pool-Nudel brauche ich auch nicht, denn ich schwimme oben.-

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Montag, 18. Juli 2011
Live fast, die young - die Diät-Edition
Ihre Zeitgenossen starben jung an Drogen, sie starb jung an Diäten:
(via)

Und sie starb jung an Magersucht...

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Mittwoch, 13. April 2011
Vier-Punkte-Plan
Oder vielmehr, vier Punkte gegen die Gesundheits-Keule, zusammengeschrieben von der australischen FA-Aktivistin und Bloggerin Frances Lockie für die australische Cosmopolitan(!!).
  1. Dick zu sein verhindert nicht automatisch, gesund zu sein.
  2. Gesundheit ist keine Tugend.
  3. Wir alle haben ein Recht, selbstbestimmt mit unserem Körper umzugehen.
  4. Seid doch nicht so fies.
Ausführlich hier (auf Englisch, natürlich). Diese australischen Fat-Acceptance-Ladies sind ohnehin superheftig.

Jetzt mit Bonus-Zitat!! "Unterschätze niemals den riesigen Stinkefinger, den du der Welt zeigst, wenn du mit deinem Körper Frieden schließt."

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Mittwoch, 27. Oktober 2010
Noch eine Theorie...
... warum Diäten Quatsch sind. Der Körper weigert sich, seine schöne Isolation herzugeben.

Sag ich doch. Ich spare heftig Heizkosten, im Vergleich zu den anorektischen, diäthaltenden Zeitgenossinnen. Und ich kann mir vorstellen, dass das Argument mit der Evolution genauso zieht. Schließlich mussten unsere Vorfahren in den schlechten Zeiten nicht nur übel hungern, sondern auch ganz schlimm frieren.

P.S.: Minuspunkte für den Deutschlandradio-Artikel hinter dem ersten Link, weil er trotz vernünftigem Inhalt mit Denkanstoß schon wieder mit einem Headless Fattie bebildert ist! Irgendein Online-Redakteur hat den Beitrag eingestellt und, ohne ihn zu lesen, in einer völlig reflexartigen Reaktion mit der Sorte Bild verunziert, mit der alle Bilder zum Thema 'Fett' sowieso immer illustriert werden...

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Montag, 25. Oktober 2010
Warum das mit dem Abnehmen nicht auf Dauer funktioniert...
... wird hier gründlich und im Detail, aber ohne übermäßiges Wissenschaftsgeschwätz, erklärt.

Leider nur auf Englisch.

Zusammenfassung: der Körper schaltet auf Hungersnotmodus, wenn wir ihm nicht genug Nahrung bieten, und tut alles, um Abnehmbemühungen zu hintertreiben.

Wir alle stammen von Leuten ab, die den 2. Weltkrieg überlebt haben. und die stammen alle von Leuten ab, die den noch viel, viel schlimmeren 30jährigen Krieg überlebt haben. Und deren Vorfahren haben in düsteren Zeiten zwischen Hungersnöten und guten Jahren irgendwie überlebt. Und so weiter.

Die Evolution hat uns nun mal nicht zum Abnehmen vorgesehen. Je mehr wir es versuchen, um so weniger klappt es auf Dauer.

Das beste, was wir für unsere Fitness tun können: nie wieder Diät, und ein bisschen Sport, der Spaß macht!

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Samstag, 16. Oktober 2010
Aber ihr werdet alle STÖÖÖÖRBEN!!!11!1!
Klar werden wir alle sterben. Wir alle.

Das 'wir' ist inklusiv.

Die drei Charakteristika, die ein lebendes Wesen ausmachen, sind laut dem Biologieunterricht vor vielen, vielen Jahren: a) es stoffwechselt, b) es pflanzt sich fort und c) es stirbt irgendwann.

Geschenkt.

Aber ansonsten sterben wir Dicken auch nicht wirklich vor den Dünnen. Und schon gar nicht daran, dass wir dick sind -- außer vielleicht ein paar absoluten statistischen Ausreißern, und die gibt es bei den Dünnen auch. Zu dünn zu sein, ist nämlich total ungesund. Da kann man dran sterben. Man nennt es 'verhungern', und das passiert anorektischen Models, Hartz-IV-Nichtmehrempfängern, und, ach, nur einigen Millionen unwichtiger Menschen in der Dritten Welt jedes Jahr.

Aber genug mit dem tiefschwarzen Sarkasmus, lasst uns mit gewöhnlichem Snark weitermachen.

Seit Jahren schreibt eine kleine, ärgerliche Minderheit, die rechnen kann und von Statistik eine Ahnung hat, gegen die fett-bezogene Gesundheitspanik an, mit der die Pharma-PR die Medien bombarbardiert, und die Medien jeden, der nicht bei drei auf den Bäumen ist und die Drei Affen macht.

Das ist natürlich in der Hauptsache auf Englisch. Der wichtigste Blog, der sich ausschließlich mit dem Thema 'Zerrupfen der pseudostatistischen Pseudo-Beweise für die große Übergewichtspanik' beschäftigt, ist Junkfood Science. Geht da mal rüber und guckt euch mal um. Wie man medizinische Studien und freche Behauptungen der Pharma-Lobby zerpflückt, ohne auf die erlogene Übergewichts-Epidemie (grusel, grusel, grusel!) besonders einzugehen (so weit ist man hier wohl noch nicht), lernt man auf Deutsch bei der Stationären Aufnahme hier bei Blogger.de

Grundsätzlich hat jetzt einer festgestellt, dass die meisten medizinischen Studien einfach Schrott sind. Auch die, die nicht von der Pharmaindustrie in Auftrag gegeben wurden.

Es gibt aber noch andere Statistiken, und die legen zum Beispiel nahe, daß Diäten nicht funktionieren. Jaja, das wussten wir, Jojo-Diäten funktionieren nicht auf Dauer, man muß statt dessen sein Leben radikal ändern. Oder sich vielleicht den Magen zunähen lassen?

Sorry, auch gründliche Änderungen der Lebensweise oder Magenverkleinerung sind Diäten. Sie zielen darauf ab, dem Organismus weniger Nährstoffe zuzuführen, und/oder mehr zu verbrauchen, um die angestauten Vorräte zu verbrauchen.

Eine ganz einfache, lineare Gleichung, die der Komplexität des Systems 'menschlicher Körper' nicht gerecht wird, und deshalb einfach nicht funktionieren kann. Und wenn ihr euch auf den Kopf stellt und mit den Zehen wackelt.

In der Tat, die erwähnten anderen Statistiken legen nahe, dass nur 5% der Abnehmer egal welcher Diät ihr niedrigeres Gewicht auf Dauer halten können. Ja, und das schließt die Magenverkleinerer ein. Was der Körper anstellen muss, um trotz kaputtem Verdauungsapparat genug Energie zu sich zu nehmen, um sich vor dem drohenden Hungertod (das ist es, was der Körper versteht, wenn wir eine Diät machen) zu retten, das will ich mir jetzt gar nicht so bildlich vorstellen, da wird mir nämlich schlecht, und ich spucke meinen wunderbaren Kaffee mit Vanille-Sojamilch auf die Tastatur, anstatt ihn zur Aufweckung meiner Lebensgeister bei mir zu behalten.

95% der Diäten enden also damit, dass man wieder zunimmt. Häufig ist es sogar so, dass man hinterher mehr wiegt als vorher. Das is an sich nichts Schlechtes -- Fett ist nichts Schlechtes, das ist die Grundannahme, sonst wären wir nicht hier -- aber dieses extreme Auf und Ab schlaucht doch übel.

Kenne ich jemand von den 5%? Ja, soweit ich weiß. Ich bin sogar mit einer verwandt. Dass Dicksein genetisch bedingt ist, sieht man nämlich ganz hervorragend bei meiner Familie, und weil bei uns das Erzählen von Geschichten von früher immer verbreitet war, weiß ich sogar von der Urgroßtante, die mit einer so gewaltigen Oberweite gesegnet war, dass ihre Schwestern spotteten, sie müsse sich beim Abwaschen die Brüste über die Schultern werfen...

Nun, ich kann nicht mit Sicherheit sagen, dass die 5%-Dame immer noch zu den 5% zählt, denn ich habe sie seit ein paar Jahren nicht mehr gesehen. Sie war früher eine ausgesprochen lebensfrohe und musikalische Frau, kreativ, kochte wie eine junge Göttin, und hatte so richtig Stil. Als ich klein war, lebte sie im Gartenhaus einer alten Villa (das immer noch zahlreiche Zimmer umfasste), und ich fand sie einfach endmäßig cool. Seit sie dünn ist, ist sie so richtig sauertöpfisch geworden, nur noch mit dem Halten ihres Gewichts beschäftigt, stochert bei Familienfesten freudlos im Salat, und lebt in einem Pseudo-Toskana-Bunker aus den späten 90er Jahren. Das finde ich alles sehr schade.

Ja, wenn das nicht funktioniert, oder nur für eine winzige Minderheit unter so entsetzlichem Aufwand funktioniert, was sollen wir dann aber machen?

Gar nix.

Wir müssen gar nix machen.

Wir sind nämlich gar nicht krank.

Das ist eine radikale Position, ich weiß.

Letzte Woche traf ich aus Versehen beim Warten so eine Irre mit großen Papierstapeln, die meinte, ich hätte bestimmt Borreliose, weil nämlich die Borreliose sowieso an allem schuld ist, vom Fett bis zur Klimaerwärmung, oder so. Dann wollte sie mir so ein Schlangenöl verkaufen. Als ich das nicht wollte (ich wollte, dass die Irre endlich die Klappe hält und ich mich meinem Caffe Latte widmen konnnte), fragte sie mich, ob ich denn nicht gesund werden wollte.

"Wieso?" sage ich. "Ich bin doch nicht krank!"

Die Irre schnaubte vor Verachtung.

Jeder normale Mensch (und sogar Irre, die mit großem Ernst seltsame Papierstapel sortieren, und an Verschwörungstheorien der bösen Pharmaindustrie und seltsames Schlangenöl gegen die Borreliose, Wurzel alles Unheils, glauben) weiß doch, dass Dicke krank sind.

Nööö.

Ist alles gar nicht wahr.

Ja, und was sollen wir tun?

Nix!

Oder was alle anderen auch tun: gesunde Nahrungsmittel essen und ein bißchen Bewegung. Ohne die Absicht, abzunehmen.

Das Konzept heißt auf Englisch Health At Every Size, abgekürzt HAES, und vertritt die Linie, die ich da gerade skizziert habe.

Vergesst das mit dem Abnehmen, das geht eh nicht, ernährt euch intuitiv anstatt anhand irgendwelcher Regeln, und wenn ihr euer Wohlbefinden verbessern wollt, dann bewegt euch, so dass es euch Spaß macht.

Radfahren, Schwimmen, zu Fuß gehen (auch gerne mit Stöckern), Tanzen, Yoga -- tut euch keinen Zwang an, und lasst euch von niemandem erzählen, das solltet ihr nicht, weil ihr zu fett seid und es eklig aussieht, wenn Fette tanzen/auf einem Fahrradsattel sitzen etc.

Esst, wonach euch ist. Auch die ganz bösen, bösen Nahrungsmittel, wie Pommes oder Schokolade oder Bier oder fette Würstchen im Grünkohl, mit Steinhäger hinterher. Wenn ihr die innere Freiheit habt, das zu essen, dann habt ihr auch die innere Freiheit, Salat zu essen, wenn euch danach ist. Nahrungsmittel an sich haben nicht wirklich eine Bedeutung. Sie bedeuten nichts.

Es ist keine Sünde. Aber die Achse Fett-Essen-Sünde verdient irgendwann einen eigenen Blogpost.

Keiner muß Sport machen. Keiner muß gesunde Sachen essen. Wir dürfen den Rest unseres Lebens verbringen, ohne noch ein einziges Mal Lauch oder Sellerie von Nahem zu sehen.

Ich persönlich? Ich liebe Lauch, so wie ihn meine Mutter und meine Schwester machen, mit einer ganz genialen Käsesauce. Mit Sellerie kann man mich jagen. Das einzige, was ich esse, bis ich nicht mehr kann, sind Sushi vom Band. Schokolade muß tiefschwarz sein, oder rein weiß, und Bio. Für die Bewegung schwöre ich auf meine MBT-Schuhe (jetzt kein Link, weil ich noch nicht von der Blogger.de-Zentrale gehört habe, ob es okay ist, auf Online-Shops und Firmen-Sites zu linken; nehmt einfach Google) und gelegentliches Schwimmengehen, das die Anspannung irgendwelche stressiger Wochen so richtig schön rauswäscht. Ich suche immer noch einen Kurs, wo ich Yoga für jede Größe machen kann; in Amerika gibt es das in jeder Großstadt, aber hierzulande hat mal wieder niemand davon gehört. Ich sollte endlich mal einen größeren Freelance-Auftrag an Land ziehen, um das Fahrrad, das mir geklaut wurde (es war alt und abgefackt, aber meins!) durch das Electra Amsterdam zu ersetzen, das ich mir im Onlineshop immer mal wieder sehnsuchtsvoll angucke. Das bezahle ich aber leider nicht aus der Portokasse...

Klingt alles total normal?

Ist es auch.

Das will ich ja damit sagen.-

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Mittwoch, 29. September 2010
OMG die Übergewichts-Epidemie grusel grusel grusel!!1!
Penn & Teller sind zwie amerikanische Zauberskünstler, Komiker und Skeptiker, die unter anderem in ihrer Sendung 'Bullshit!' gelegentlich irgendeinen populären Aberglauben sehr sarkastisch auseinandernehmen.

In dieser Folge ist das die große, böse Übergewichts-Epidemie, vor der sich alle so sehr fürchten.

Aber keine Sorge, wer jetzt nicht eine halbe Stunde amerikanisches Englisch anhören will, ich werde all diese Punkte in der nächsten Zeit ohne blöde Witze, auf deutsch, und politisch weitgehend korrekt hier aufschreiben.

Aber hübsch finde ich das schon. Wenn Penn & Teller dasrüber eine 'Bullshit'-Sendung machen, stellt das die Übergewichts-Epidemie auf eine Ebene mit dem Yeti, Horoskopen, und Aliens. Und da gehört sie auch hin.







Traurig ist nur eines: die Sendung ist schon von 2007, jetzt haben wir Ende 2010, und die Panik geht munter weiter.

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